Chartanalyse
Plötzlich Kursrakete! Wie hoch kann Tesla noch steigen?
Die Aktie von Tesla hat sich in wenigen Tagen um fast 40 Prozent verteuert und zu einer Kursrakete entwickelt. Geht da noch mehr oder ist der Tank schon bald leer?
- Tesla-Aktie steigt um fast 40 Prozent in wenigen Tagen
- Quartalszahlen und Partnerschaft mit Baidu treiben Kurs
- Chart zeigt Widerstände bei 200 und 225 US-Dollar, Abwarten ratsam
Lange gehörten in diesem Jahr die Anteile des Herstellers von E-Fahrzeugen Tesla zu den schwächsten Werten im Gesamtmarktindex S&P 500.
Dank besser als befürchteter Quartalszahlen und der Ankündigung über eine Partnerschaft mit dem chinesischen Internet- und KI-Wert Baidu sowie der Zulassung für autonomes Fahren in der Volksrepublik China konnte das Papier in nur wenigen Tagen fast 40 Prozent zulegen.
Ist der Abwärtstrend der Aktie damit bereits beendet und wenn ja, wie viel Aufwärtspotenzial besteht gegenwärtig noch? Diese Frage soll ein Blick in den Chart beantworten:
Totalabsturz der Aktie in letzter Sekunde verhindert
Unmittelbar vor den in der vergangenen Woche veröffentlichten Quartalszahlen stand die Aktie von Tesla vor dem Absturz. Angesichts der dramatischen technischen Schwäche drohte das Papier seinen Abwärtstrend noch einmal zu beschleunigen – dank der Ankündigung neuer Fahrzeugmodelle und besser als befürchteten Quartalszahlen konnte ein solches Szenario aber verhindert werden.
Seit ihrem 52-Wochen-Tief bei 138,80 US-Dollar konnte sich das Papier um 39,8 Prozent steigern und dabei gleich zwei wichtige Hürden überwinden: Zum einen die 50-Tage-Linie sowie zum anderen den Horizontalwiderstand bei 175 US-Dollar. Diese dürften im Fall von Pullbacks nun als Unterstützungen dienen.
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15 Prozent Aufwärtspotenzial ...
Zur Oberseite hin trifft Tesla bei 200 sowie bei 225 US-Dollar auf Widerstände. Der Widerstand bei 200 US-Dollar ist eine horizontale Hürde, bei 225 US-Dollar liegt ein Widerstandscluster aus Horizontale, Oberkante des Abwärtstrends und 200-Tage-Linie.
Dieses Cluster dürfte erst bei einer fundamental veränderten Lage des Unternehmens zu knacken sein und das Kursgeschehen daher über viele Monate hinweg deckeln, das bedeutet ein mittelfristiges Aufwärtspotenzial von etwa 15 Prozent.
... ebenso viel Abwärtsrisiko ...
Zuvor müsste Tesla allerdings die Marke von 200 US-Dollar überwinden. Für das Gelingen einen solchen Vorhabens spricht, dass der Trendstärkeindikator MACD die Signallinie überwinden konnte und Kurs auf den Plusbereich nimmt, der einen Wechsel der Aktie in einen Aufwärtstrend anzeigen würde.
Gegen einen Anstieg über 200 US-Dollar spricht, dass der Relative-Stärke-Index kurzfristig überkauft ist. Das wahrscheinlichste Kursszenario ist daher für den Moment ein Pullback, der einerseits den überkauften Zustand der Aktie konsolidiert und gleichzeitig den Ausbruch über die 50-Tage-Linie sowie die 175-Dollar-Marke testet.
Fazit: ... daher gilt: Abwarten!
Damit stehen sich Auf- und Abwärtspotenzial in der Aktie gleichberechtigt gegenüber, das Chance-Risiko-Verhältnis ist ausgeglichen, weswegen ein Engagement zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr ratsam ist.
Wer sich in der Aktie auf der Long-Seite engagieren möchte, sollte entweder einen Pullback in Richtung 175 US-Dollar abwarten oder auf ein prozyklisches Kaufsignal jenseits der Marke von 225 US-Dollar abwarten.
Wer gegen die fundamental überbewertete Aktien wetten möchte, sollte einen weiteren Anstieg der Aktie und eine mögliche Top-Bildung im Bereich von 225 US-Dollar abwarten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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