Insiderkäufe
Vergiss Nvidia: Drei Aktien, die Manager derzeit stattdessen kaufen
Insider sind meist vor dem Markt über zukünftige Unternehmensentwicklungen informiert. Ihre Transaktionen sind deshalb von hoher Bedeutung. Aktuell kaufen sie bei folgenden Unternehmen stärker zu.
- Insider kaufen vermehrt Aktien von Sixt, Knorr-Bremse und Commerzbank.
- Nvidia-Aktien sind stark gestiegen, Insider nehmen Gewinne mit.
- Markt preist positive Entwicklungen schnell ein, Insider handeln.
Nvidia-Aktien sind nach der Veröffentlichung der künstlichen Intelligenz (KI)-Anwendung ChatGPT im November 2022 sehr stark gestiegen. Das Unternehmen verfügt über Wettbewerbsvorteile und eine gute Marktstellung bei Grafikkarten (GPUs), die über eine hohe Rechenleistung und Speicherkapazität verfügen. Sie sind somit für maschinelles Lernen und KI-Entwicklungen ideal.
Der Bedarf nach leistungsstarken KI-Beschleunigern wächst rasant, sodass Nvidias Umsätze und Gewinne derzeit deutlich wachsen. Der Mangel an Alternativen trägt darüber hinaus zu einer Gewinnmargenexpansion bei.
Doch die sehr positiven Ergebnisse und Entwicklungen preist der Markt auch sehr schnell ein, sodass weitere positive Überraschungen zukünftig schwieriger werden. Insider und Großinvestoren nehmen deshalb hier Gewinne durch Teilverkäufe mit.
Bei folgenden drei Unternehmen kaufen sie aktuell stattdessen vermehrt Aktien.
1. Sixt
Eines davon ist der deutsche Mobilitätsdienstleister Sixt. Neben dem Kerngeschäft Autovermietung ist er in den Bereichen Carsharing, Ride-Hailing und Leasing mittlerweile in über 100 Ländern der Welt aktiv. Mit einem Anteil von 58,3 Prozent hält die Familie Sixt zudem weiterhin einen großen Aktienanteil.
Da die jüngsten Ergebnisse etwas schwächer ausfielen, ist der Sixt-Aktienkurs gesunken. Vorstand und Aufsichtsrat bleiben dennoch für die langfristige Unternehmensentwicklung optimistisch und kaufen deshalb aktuell vermehrt Aktien. So erwarb allein Aufsichtsrat Dr. Daniel Terberger in den letzten Wochen Sixt-Aktien im Wert von mehr als 500.000 Euro.
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Im Juni 2024 zahlt Sixt eine Dividende von 3,90 Euro je Aktie, was zu den derzeitigen Kursen einer Dividendenrendite von 4,81 Prozent entspricht (16.05.2024).
2. Knorr-Bremse
Ein zweites Unternehmen, bei dem Insider die niedrigen Kurse zum Einstieg nutzen, ist Knorr-Bremse. Der in München ansässige Konzern ist bei Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge wie LKWs, Busse, Baumaschinen und Lokomotiven weltweit führend. Mit einem Anteilsbesitz von 58,99 Prozent durch die Familie Thiele ähnelt der Konzern weiterhin einem eigentümergeführten Unternehmen.
Zuletzt erwarb Vorstand Dr. Nicolas Lange Knorr-Bremse-Aktien im Wert von mehr als 146.000 Euro. Trotz einer zuletzt schwächeren Periode bleiben die langfristigen Aussichten und Trends (steigende Nachfrage nach Schienenverkehr, Urbanisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit) intakt.
3. Commerzbank
Die Commerzbank durchlebte während und nach der Finanzkrise 2008 eine sehr schwierige Phase, während der sie nur durch Staatshilfen beziehungsweise Steuergelder überleben konnte. Vor allem die sehr lange Niedrigzinsphase setzte vielen europäischen Banken stark zu. Doch mit den zuletzt gestiegenen Leitzinsen zeichnet sich nun eine Trendwende ab.
Auch die Commerzbank glänzt aktuell mit hohen Erträgen. 2023 stiegen Umsatz und Gewinn um 54,1 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro beziehungsweise um 66,7 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Sowohl Liquidität, Margen als auch Kapitalrenditen legen wieder zu.
Gleichzeitig ist die Aktie weiterhin niedrig bewertet. Vorstand Dr. Manfred Knof kaufte deshalb in den vergangenen Wochen Anteile im Wert von 160.820 Euro hinzu.
Fazit
Während Insider und Investoren derzeit bei Nvidia Gewinne mitnehmen, kaufen sie bei Sixt, Knorr-Bremse und Commerzbank zu. Zu beachten ist jedoch, dass Aktienkurse oft irrational verlaufen, sodass beispielsweise Nvidia-Aktien auch noch höher steigen könnten.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte
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