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    Bastei Lübbe AG - zurück in eine bessere Zukunft (Seite 98)

    eröffnet am 12.08.18 07:57:58 von
    neuester Beitrag 13.06.24 15:27:08 von
    Beiträge: 1.037
    ID: 1.286.202
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      schrieb am 20.09.18 11:49:33
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.746.217 von abgemeldet568354 am 20.09.18 09:45:49
      Zitat von InYi: vielen Dank für die Aufklärung :)

      Weißt du auch, was man konkret für 2019 plant? Ich kann leider nichts auf deren Internetseite finden


      Für das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 rechnet man mit ca. 95 Mio Euro Umsatz und einem Ebit vor Sonderaufwendungen (für die Bereinigung von Beteiligungen und vor allem für die Durchführung des Effizienzsteigerungsprogramms) i.H.v. etwa 2,5 Mio Euro mit einem Ebit von zwischen 0,5 und 2 Mio Euro und für das kommende Geschäftsjahr (2019/2020) rechnet man bei einem geringen Umsatzwachstum mit einer Ebitmarge zwischen 6 und 8 %.

      https://www.luebbe.com/de/news/2018-06-14/bastei-luebbe-ag-t…
      Avatar
      schrieb am 20.09.18 09:45:49
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.745.230 von Huta am 20.09.18 08:26:34vielen Dank für die Aufklärung :)

      Weißt du auch, was man konkret für 2019 plant? Ich kann leider nichts auf deren Internetseite finden
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 20.09.18 08:26:34
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.744.930 von abgemeldet568354 am 20.09.18 07:55:00
      Zitat von InYi: Moin Huta ;)

      du meinst also, dass die "Vorauszahlungen" an den Autor schon mal abgeschrieben werden, falls es zu keiner Veröffentlichungen kommen sollte?

      Dann wäre das Ergebnis ja um so ehrlicher und ich denke, dies ist gut. ;)


      Nicht exakt! Bastei Lübbe verhandelt mit dem Autor ein Honorar, dass er in jedem Fall, also unabhängig vom tatsächlichen Verkauf des Buchs bekommt - für seine Arbeit (Erfinden einer guten Geschichte)! Dieses Garantiehonorar bekommt er teilweise schon bei Vertragsabschluss gezahlt, teilweise mit Ablieferung des Buchs und den Rest bei Erscheinen des Buchs.
      Sagen wir mal, man vereinbart 100.000 Euro Garantiehonorar. Und man vereinbart mit dem Autor weiter, dass er pro verkauftem Buch 1 Euro bekommt. Einen Teil des Garantiehonorars, sagen wir mal 25.000 Euro, erhält der Autor bei Vertragsabschluss. Die zählt Bastei Lübbe also vorab, ohne irgendwas in den Händen zu halten. Dann liefert der Autor sein Manuskript ein paar Monate später ab und bekommt noch einmal, sagen wir 50.000 Euro. Auch die zahlt Bastei Lübbe vorab, denn bis das Buch erscheint, dauert es ja noch weitere Monate (Lektorat, Änderungen, Druck, Auslieferung)! Bastei Lübbe darf aber die Zahlungen an den Autor noch nicht als Aufwand buchen, weil das Buch noch nicht erschienen ist.
      Dann irgendwann erscheint das Buch und der Autor erhält die noch fehlenden 25.000 Euro - und nun fängt Bastei Lübbe an, die schon vorab gezahlten Honorare (im Beispiel also 100.000 Euro) "abzuschreiben".

      Erst mit Erscheinen des Buches werden die Zahlungen also zu Aufwand. Gleichzeitig wird verfolgt, wie viele Bücher verkauft werden.
      Und wenn von dem Buch tatsächlich genau 100.000 Stück verkauft werden, hat alles gepasst. War das Buch ein Flop und es wurden nur 20.000 Stück verkauft, bekommt Bastei Lübbe aber kein Geld vom Autor zurück, denn er soll zwar nur 1 Euro pro Buch bekommen aber Bastei Lübbe hat ihm 100.000 Euro als Honorar garantiert (um das Manuskript verlegen zu können)! Verkauft BL 500.000 Bücher, würde der Autor aber noch eine Nachzahlung von 400.000 Euro erhalten (es wurden ja 1Euro pro Buch vereinbart) - in dem Fall würde BL die Nachzahlung aber sehr gerne zahlen, denn dann hätte man einen schönen Bestseller verlegt und beim Verlag würde eine Menge Geld hängen bleiben ☺.

      Bastei Lübbe muss also bei jedem Buchprojekt einschätzen, wie viele Bücher man wohl mindestens verkaufen wird und wie hoch man das Garantiehonorar für den Autoren ansetzen kann (und dann eben hoffen, dass der Autor mit dem Honorar zufrieden ist und sich keinen anderen Verlag sucht)! Das verlangt eine Menge Erfahrung der Mitarbeiter und vor allem genaue Kenntnis des Marktes. Manchmal wird man vielleicht bereit sein, bis an die Grenze des Vertretbaren zu gehen, um einen Bekannten Autor einzukaufen, manchmal wird man einen Autor mit einer zu hohen Förderung ablehnen (und sich dann anschließend ärgern, weil sich sein Buch extrem gut verkauft)! Und je bekannter ein Autor ist, desto höher sein Garantiehonorar. Wie schon geschrieben hat Herr Kluge gestern auf der HV erzählt, dass Dan Brown für sein erstes Buch lediglich 3.000 Euro Garantiehonorar von Bastei Lübbe bekommen hat. HeutzutAge wird er für diese Summe sicher nicht mal ein Kapitel seines neuen Buches schreiben...
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.09.18 07:55:00
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.744.501 von Huta am 20.09.18 06:21:10Moin Huta ;)

      du meinst also, dass die "Vorauszahlungen" an den Autor schon mal abgeschrieben werden, falls es zu keiner Veröffentlichungen kommen sollte?

      Dann wäre das Ergebnis ja um so ehrlicher und ich denke, dies ist gut. ;)
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.09.18 06:21:10
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.744.000 von abgemeldet568354 am 19.09.18 23:02:24
      Zitat von InYi: Aber das mit dem Abschreibungsverfahren für die Honorare verstehe ich nicht ganz 🤔 das sind doch eher Verbindlichkeiten, warum werden sie nicht bezahlt und statt dessen abgeschrieben... was dann ja ein Ertrag wäre


      Guten Morgen!

      Leider (aus Verlagssicht) stellen die gezahlten Autorenhonorare keine Verbindlichkeiten dar sondern sind eben schon gezahlt.
      Üblicherweise bekommt ein Autor schon bei Abschluss des Vertrags über ein neues Manuskript einen ersten "Vorschuss", dann nochmal einen, wenn er das Manuskript abliefert und den Rest, wenn das Buch erscheint. Das Garantiehonorar erhält der Autor also letztendlich erstens BEVOR auch nur das erste Buch verkauft wird und zweitens würde er es auch dann erhalten, wenn kein einziges Buch verkauft wird - deshalb ja Garantiehonorar.

      Etwas ungewöhnlich aber nachvollziehbar ist, dass die Abschreibungen auf die Autorenhonorare schon bei der Ermittlung des EBITDA abgezogen werden (anders als z.B. in der Spielebranche)! Wenn also ein Verlag ein EBITDA von 5 Mio Euro ausweist, sind darin die Abschreibungen auf Autorenhonorare schon enthalten, wenn ein Spieleentwickler wie Daedalic eins von 5 Mio Euro ausweist, müssen die Abschreibungen auf die entwickelten Spiele noch abgezogen werden.Ich

      Einen charmanten Tag allerseits.
      4 Antworten

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      schrieb am 19.09.18 23:07:05
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.741.627 von Huta am 19.09.18 19:17:34Die gute Kursentwicklung ist definitiv ein Aufbruch Signal 👏👏👏
      Avatar
      schrieb am 19.09.18 23:02:24
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.741.627 von Huta am 19.09.18 19:17:34Aber das mit dem Abschreibungsverfahren für die Honorare verstehe ich nicht ganz 🤔 das sind doch eher Verbindlichkeiten, warum werden sie nicht bezahlt und statt dessen abgeschrieben... was dann ja ein Ertrag wäre
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.09.18 22:59:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.741.627 von Huta am 19.09.18 19:17:34Vielen Dank für das Update 👍👍👍
      Avatar
      schrieb am 19.09.18 19:17:34
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.654.013 von Huta am 09.09.18 12:59:33
      Hauptversammlung
      Guten Abend !

      Die erfreuliche Kursentwicklung heute könnte durchaus mit der Hauptversammlung zusammenhängen.

      In jedem Fall war die Versammlung gut besucht (über 150 Aktionäre) und es gab eine angeregte aber auch durchaus faire Diskussion - ganz anders als noch vor ein paar Jahren als die Stimmung ziemlich vergiftet war (was angesichts der weit verfehlten Ziele seinerzeit sicher auch verständlich war).

      Man hatte den Eindruck, dass jetzt "vernünftige Leute" am Ruder sind, die keine vollmundigen Versprechungen abgeben, die dann später wieder einkassiert werden müssen. Von Anfang an war das Bemühen erkennbar, den eingeschlagenen Weg, die Prognosen aber auch den Verkauf der noch unter Herrn Schierack gekauften Beteiligungen, mit denen man seinerzeit den Weg zu einem internationalen Medienkonzern beschreiten wollte, plausibel und nachvollziehbar zu erklären.

      Der AR Vorsitzende Stein hat noch einmal die Info gegeben, dass man die früheren Vorstände und Aufsichtsräte auf Zahung von 1,3 Mio Euro verklagt. Gleichzeitig hat ein früherer AR über seine Firma, die Compare AG, eine Klage über 350.000 Euro gegen Bastei Lübbe angestrengt. Hierfür wurde sicherheitshalber eine Rückstellung gebildet. In der ersten Instanz wurde das Klagebegehren aber schon abgewiesen.

      Vor allem der CFO Herr Zimmermann hatte heute eine Menge Arbeit zu leisten, konnte die gestellten Fragen diverser Aktionärsvertreter und Aktionäre mMn aber sämtlich überzeugend beantworten und aufzeigen, wohin sich Bastei Lübbe entwickeln wird und was dazu die nächsten Schritte sein werden.

      Herr Kluge, der für das Programm zuständige Vorstand, hat noch einmal bekräftigt, dass der Markt ganz allgemein keineswegs zusammengebrochen ist, obwohl das seit Jahren prognostiziert wird und er hat auch noch einmal die Erfolgsgeschichte von LYX aber auch von Bastei Lübbe allgemein am Markt erläutert (hoher Marktanteil bei Hardcover Belletristik, hoher Digitalanteil, mehrere Bestseller in verschiedenen "Verwertungsstufen" auch in diesem Jahr wieder).
      Er hat dabei besonders darauf verwiesen, dass ein Verlag sich immer über etablierte Bestsellerautoren freut, aber eben nicht von den wenigen Autoren, die dieser Kategorie sicher zugerechnet werden können, alleine leben kann. Vielmehr ist es Aufgabe eines Verlags Autoren zu entdecken und zu entwickeln.
      Nur zur Erinnerung: Vor Jahren hat Bastei Lübbe die Deutschlandrechte eines Manuskripts von Dan Brown für sage und schreibe 3.000 Euro erworben und mitgeholfen, diesen Autor "groß" zu machen. Das klappt beileibe nicht mit jedem Autor aber den ein oder anderen Erfolg hat man in diesem Bereich schon zu verzeichnen (Petra Hülsmann, Timur Vermes, Mona Kasten).
      Man ist sehr erfreut über den Erfolg von LYX - insbesondere bei jüngeren Frauen (also einer der Gruppen, die am Käufermarkt insgesamt nicht mehr so gut vertreten sind - Stichwort "Käuferschwund"). Es ist also durchaus möglich, auch diese nicht mehr so auf Bücher fixierten Personen zu Buchkäufern zu machen - durch gezielte Ansprache und eine enge Taktung bei der Herausgabe der Bücher (auch die jungen Frauen wollen keine 12 Monate auf die Fortsetzung einer Geschichte warten müssen :) ).

      Großen Raum nahm heute einmal das veränderte Abschreibungsverhalten auf die Autorenhonorare ein. Man wollte vor allem wissen, ob das neue Verfahren denn nun näher an der Realität ist als es das alte offensichtlich war. Herr Zimmermann hat das neue Abschreibungsverfahren sehr nachvollziehbar erläutert. Künftig beginnt bei Erscheinen des Buches der Abschreibungszeitraum. Die Abschreibung erfolgt dabei nicht in gleichen Jahresraten sondern degressiv, das heißt, dass schon im ersten Jahr nach Erscheinen des Buchs 40 - 60% der Honorare abgeschrieben werden (wobei man die Abschreibung sogar innehalb eines Jahres degressiv gestaltet - im Monat des Erscheinens wird ein höherer Betrag abgeschrieben als im zweiten usw.) - zusätzlich wird eine weitere außerplanmäßige Wertminderung auf die Honorare vorgenommen, wenn erkennbar wird, dass sich das Buch deutlich unter Plan verkauft (man erstellt für jedes Buch eine entsprechende Kalkulation). Damit soll vermieden werden, dass, wie in den Vorjahren, als man deutlich weniger streng abgeschrieben hat, irgendwelche "Blasen" im Bestand der Autorenhonorare entstehen und dort noch relativ hohe Beträge aufgeführt werden, obwohl das Buch kaum noch abverkauft wird - und dadurch wird die Bilanz transparenter. Für mich klang das ganze Konzept sehr überzeugend, weil ja tatsächlich grade in den ersten Monaten nach Erscheinen eines neuen Titels die höchste Anzahl an Verkäufen stattfindet und dementsprechend zukünftig auch die Autorenhonorare abgeschrieben werden.

      Wenn ich das richtig gehört habe, kommt es durch die Anwendung der geänderten Abschreibungsregeln auf Autorenhonorare auch unterjährig zu schlechtere Quartalsergebnissen, wenn man mit dem Vorjahresquartal vergleicht. Im letzten Jahr hat man die Autorenhonorare noch nach der alten Methode abgeschrieben und die unterbliebenen Abschreibungen erst im Jahresabschluss nachgeholt, im laufenden Jahr wird schon während des Jahres erhöht abgeschrieben - und BL verzichtet darauf, bereinigte Ergebnisse auszuweisen (also bei gleicher Abschreibungsmethodik wäre z.B. das Q1 im Vorjahr schlechter gewesen, was man beim q-o-q Vergleich berücksichtigen sollte)

      Bei Buchpartner hat man mit dem Kauf tatsächlich ziemlich danebengelegen (Herr Kluge hat das auch freimütig eingeräumt, dass man da im seinerzeitigen Vorstand einer Fehleinschätzung unterlegen ist). Gekauft wurde Buchpartner für etwa 10 Mio Euro, der VKP betrug dagegen nur 5,6 Mio Euro.

      Für oolipo als ganzes Unternehmen gibt es wohl so gut wie keine Interessenten. Werthaltig scheint tatsächlich nur das entsprechende Softwaretool zu sein. Hier rechnet man nur mit einem "begrenzten Erlös" (die Investitionen werden also auch hier bei weitem nicht wieder eingespielt). Der Verkaufsprozess ist schon recht weit fortgeschritten und man hofft von Vorstandsseite, dass man den Verkauf noch in diesem Jahr über die Bühne bekommt.

      Länger dauern wird es wohl bei Dadalic. Das Problem ist nach Auskunft von Herr Halff nicht so sehr das Unternehmen an sich (de Spiele räumen relativ häufig Preise ab) sondern der Markt an sich. Daedalic müsste erheblich "aufgepimpt" werden, wenn es richtig erfolgreich am Markt sein möchte (Internationalisierung) und diesen Schritt kann und will BL nicht gehen. Daher hofft man, dass man einen Partner findet, mit dem man das Unternehmen gemeinsam weiterentwickeln kann oder man überlegt, sich von den Anteilen zu trennen. Derzeit werden die Optionen geprüft und Herr Halff rechnet damit, dass dieser Prozess bis zu einem Jahr dauern kann.

      Der Romanbereich (danach wurde auch mehrfach gefragt) läuft sehr gut, die Marge ist zweistellig (Herr Schneider, der Vorstand der Allerthalwerke AG ist und auch auf der BL-HV gesprochen hat, hatte sogar gefragt, ob man nicht alles andere verkaufen sollte und nur noch Jerry Cotton und John Sinclair weiterführen sollte ;) ). Dennoch ist eine Ausweitung dieser Aktivitäten nicht geplant, weil der überwiegende Anteil der Kunden schon älter ist und Versuche, auch jüngeres Publikum in Größenordnung für diesen Bereich zu begeistern eher wenig erfolgversprechend sind (obwohl bei der am WE veranstalteten John Sinclair Convention ca. 1000 Fans anwesend waren - und zwar durchaus nicht nur ältere).

      Herr Halff zeigte sich bei seinem Vortragsteil (und auch bei der Beantwortung der Fragen) sehr optimistisch, was die Zukunft von Bastei Lübbe angeht. Er sieht die Konsolidierung des Marktes als Chance und nicht als Risiko für Bastei Lübbe. Der Markt ist derzeit extrem fragmentiert, es gibt massig kleinere Verlage (und die, das ist jetzt meine Meinung, werden sicher nicht alle überleben). Insgesamt hat der Belletristikmarkt ein Volumen von ca. 4,5 Mrd Euro, Bastei Lübbe hat davon noch nicht einmal 100 Mio Euro, also etwa 2%. Bis dass der Markt so geschrumpft ist, dass kein Platz mehr für Bastei Lübbe wäre, müsste schon sehr viel passieren, meinte Herr Halff. Dabei gehören für Herrn Halff auch M&A zur Strategie von Bastei Lübbe. Natürlich kann man derzeit keine großen Verlage übernehmen aber kleinere Übernahmen sind durchaus vorstell- und darstellbar (wobei diese Übernahmen derzeit natürlich in Absprache mit den Banken stattfinden müssen, was laut Herrn Zimmermann aber ja auch kein Nachteil sein muss, weil man dadurch den Kauf vielleicht etwas intensiver prüft als man das in der Vergangenheit bei dem ein oder anderen Kauf gemacht hat).

      Man könnte aber auch (bzw. zusätzlich) weitere eigene Labels entwickeln, wie man das mit "be" für den Digital-only-Bereich schon erfolgreich gemacht hat oder man kann sich auch vorstellen, ähnlich wie das LYX für die jüngeren Frauen als Zielgruppe macht, auch ähnlich zielgruppenorientierte Labels für andere Käufergruppen (jüngere Männer, ältere Frauen) zu entwickeln (jeweils mit eigener, besonderer Ansprache, Marketing und Programmschwerpunkten).

      Auf die Frage eines Aktionärsvertreters, ob der Vorstand "das" (gemeint ist das Unternehmen) wieder hinkriegt, meinte Herr Halff nur "JA!". Wenn der Vorstand davon nicht überzeugt wäre, würde der Vorstand seinen Kram hinschmeißen.

      Herr Zimmermann hat in seinem Vortrag die für mich wichtigste Frage der HV sehr ausführlich und anschaulich (mit Folie) beantwortet - nämlich die hier ja auch schon häufiger gestellte Frage, inwieweit die angestrebte Marge von zwischen 6 und 8 % im kommenden Geschäftsjahr tatsächlich realistisch ist.
      Ausgegangen wird von der Marge für die fortgeführten Geschäftsbereiche im abgelaufenen Jahr, die vor Sonderaufwand (wie z.B. erhöhten Abschreibungsbedarf für Autorenhonorare, die ja in diesem und dem kommenden Jahr nicht mehr vorkommen sollten); diese lag bei 4,2%.
      Darin enthalten waren etwa 1% Margenminderung für oolipo und 2% Margensteigerung durch die Blockbuster von Follett und Brown. Rechnet man diese Sondereffekte raus, verbleibt eine Marge von ca. 3% (4,2 % + 1% - 2%). Also noch einmal: Grundlage der Margenprognose ist die Marge in einem Jahr ohne Blockbuster !!

      Durch das Effizienzsteigerungsprogramm wird sich diese Marge um insgesamt 3,5% verbessern. 2% Punkte kommen durch Personaleinsparungen, 1% durch eine verbesserte Rohertragsmarge und 0,5% durch eine effizientere Werbung (weniger Aufwand, dafür zielgerichteter). Dadurch würde man dann eine Marge von 6,7 % in einem Jahr ohne Blockbuster erreichen können (in Jahren mit Blockbuster entsprechend mehr). Natürlich ist das keine auf den Cent genaue Berechnung - aber diese Zusammenstellung zeigt, dass die Zielmarge von zwischen 6 und 8% tatsächlich mit viel Arbeit erreichbar und kein Hexenwerk ist.

      Selbst wenn man annehmen würde (das ist jetzt wieder meine eigene Berechnung und keine Auskunft vom Vorstand), dass man bei 100 Mio Euro Umsatz "nur" 6,5% Marge erreicht und wenn man davon ausgeht, dass der Zinsaufwand auf 2 Mio Euro ansteigen würde, würde sich immer noch ein EpS von 24 Cent ergeben Ermittlung: 6,5 Mio Euro EBIT abzüglich 2 Mio Euro Zinsen abzüglich 30% Steuern - Bastei Lübbe hat aber auch noch einen nutzbaren Verlustvortrag) verteilt auf 13,2 Mio Aktien (ich habe im Vergleich zu meinen früheren Berechnungen mal vorsichtshalber ein etwas höheres Zinsniveau angesetzt, die Konditionen werden derzeit noch verhandelt).

      Es bleibt nach wie vor natürlich eine wichtige Aufgabe des Vorstands die zinstragenden Verbindlichkeiten im Unternehmen zu reduzieren (hierauf hat Herr Zimmermann auch auf der HV mehrfach hingewiesen), auch damit vom Ebit mehr als Jahresüberschuss hängen bleibt. Man ist auf diesem Weg schon einen erheblichen Schritt vorangekommen, aber man ist noch nicht am Ziel (deshalb (das ist jetzt wieder meine Privatmeinung), wäre es von Vorteil, wenn man Daedalic "gut unter die Haube bringen" und durch einen Verkauf den Stand der zinstragenden Verbindlichkeiten weiter reduzieren könnte)...

      Alles in allem fand ich die Veranstaltung sehr gelungen. Es gab sehr viele sachliche Infos (auch durch die sehr sachorientierten Fragen der Teilnehmer "provoziert").

      Als Fazit würde ich nach wie vor dabei bleiben, dass BL keine Aktie ist, die nun in Kürze "up to the moon" schießt - aber mMn ist die Aktie auf der derzeitigen Kursbasis durchaus interessant, auch und nicht zuletzt, weil der Vorstand einen ausgezeichneten Eindruck macht
      Avatar
      schrieb am 12.09.18 18:24:47
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 58.683.837 von abgemeldet568354 am 12.09.18 18:23:45😂diese automatische Rechtschreibung.... ich meinte natürlich, dass ich mich freue wieder von dir zu lesen 🤗😁
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