Aktionärstreffen 1.12.23 in den Räumen der Gesellschaft, kleine Vorwarnung: das nächste AT werde zwar auch hier stattfinden, die HV werde man aber doch wieder am alten Ort in der IHK Fasanenstraße stattfinden lassen, dort sei es wegen Präsenz bei zwei Veranstaltungen an einem Tag doch besser organisierbar.
Geschäftlich kein gutes Jahr, Kriege, Inflation, die Politik...
EIne weitere Enttäuschung dann, dass Herr Haesen (Vorstand TG) zwar eine schöne Präsentation für das neue Ding vorbereitet hätte, dies sei aber nach wie vor nicht freigegeben, wobei es im Prinzip fertig sei. Durch die hohe Komplexität seien aber tausende Tests erforderlich und ein paar Fehler gebe es noch, Fehlerbereinigung bei laufendem Betrieb allerdings schwierig, so dass man noch weiter testen werde.
Dann das Organigramm des Konzerns, keine größeren Veränderungen, man habe 129 k BEG gekauft, diese würden mit heutigem Datum eingezogen, auch 10 k TG habe man erworben. Man habe also fleißig gekauft, da man dies zu möglichst vorteilhaften Kursen versuche, sei der Kurs weiter zurückgekommen, ohne Rückkauf hätte er aber womöglich noch weiter nachgegeben. Außerbörslich könne man (Anmerkung: entgegen meiner hier mehrfach aufgestellten These) nicht zurückkaufen, man müsste dann ein Angebot an alle machen, dafür aber nicht genug Geld vorhanden, es müsste also schon über die Börse laufen, damit dann auch andere Gelegenheit hätten, zu kaufen.
Umsatz und Ertrag dieses Jahr nicht gut, das schwache H1 konnte durch H2 nicht wettgemacht werden. Kunden warten eher ab und auch ein Crash sei ja ausgeblieben, da man bei hoher Volatilität am besten verdiene sei die aktuelle Seitwärtsbewegung nicht gut für das Geschäft. Immerhin profitiere man von den höheren Zinsen, 4% erhalte man bei der EZB, das bringe so 500 k im Monat ein.
Die Coronajahre waren natürlich Ausnahmen (2021 mit 62 Mio trades, 2022 mit 4 sehen3,6), nicht wiederholbar, dann die beliebte Grafik mit der Planung mit kontinuierlichem Wachstum, da war für 2027 eine Zahl von 25-26 Mio als Plan zu, dieses Jahr werden 36 Mio erwartet, also bereits jetzt eine deutliche Steigerung gegenüber der Planung, verglichen mit den letzten zwei Jahren ging es allerdings abwärts. Der Konkurrenz gehe es auch nicht besser, mit dem Handel würde die wohl eher rote Zahlen schreiben. Die Neos brächten einerseits Geschäft und Neukunden, seien aber auch lästig, da mit viel EK ausgestattet und erstmal nicht auf Profitabilität, sondern Marktanteile ausgerichet, aber auch die würden ja irgenwann mal Gewinne machen wollen. Mit dem anstehenden PFOF Verbot müsse ohnehin jeder neu kalkulieren, man zahle ja selbst so 60-70 Mio im Jahr.
Immerhin gebe es neue Kunden, über Upvest sei Revolut angebunden, 20 Mio Kunden in Europa, da käme immer mehr Geschäft, wenn es aktuell auch noch nicht ins Gewicht falle, in den letzten Tagen nun auch N26 angebunden. Upvest sei eher wie ein Dienstleister zu verstehen, in etwa wie die dwp Bank für die Sparkassen und Genossenschaften. Bei Upvest gebe es nur einen Börsenplatz (nämlich TG), ein zweiter werde nur als Backup angeschlossen.
Die Folie mit den Marktanteilen bringe er heute nicht, sei stabil bei 87 %, bei ETP habe es immerhin ein Aufholen gegeben, da sei man nun bei 86 %. Dies ggü den alten Plätzen, bei den neuen Plätzen auch wenig Veränderung, Gesamtmarkt rückläufig. Die neuen Plätze seien ja auch immerhin Kunden, die für 15 % der Umsätze verantwortlich wären (Anmerkung: hier hatte er in der Vergangenheit mal 12 % genannt, wenn ich mich recht erinnere).
Bei neuen Kunden werde sich was tun, Morgan Stanley könnte kommen. Meine Standardfrage zur Deutschen Bank: da tue sich nichts, sei mit sich selbst beschäftigt, sei auch gar nicht so wichtig, die "alten" Banken müssten sich warm anziehen, seien Zwerge im Vergleich zu etwa den US Instituten, mit den Filialen bestehe ein hoher Kostenblock, die Neos seien da sehr viel günstiger und schneller.
Insgesamt ein verlorenes Jahr, auch wenn man mehr und härter gearbeitet habe, leider noch ohne rechtes Ergebnis. Die IT sei auch ohne das neue Ding stark ausgelastet, so bereite man sich auf ein Gesetz vor, dass gewisse Maßnahmen bei kritischer Infrastruktur vorschreibe (Anmerkung: das ist ja durchaus ein Kompliment der Aufsicht, dass TG nun zur kritischen Infrastruktur gehört!). Man habe auch die IPO-Plattform, wo man kleinere IPOs an den Markt bringen könne, nun fertig, die ideale Platzierungsplattform, leider ist der Markt auch da ziemlich ausgetrocknet, man hätte zwar hier und da schon anfangen können, die ersten Geschäfte sollten aber doch eher sichere Sachen sein und die gebe es aktuell halt leider nicht. Hier habe man also auch fleißig gearbeitet, ohne dass bisher irgendwas in den Zahlen zu sehen sei, aber auch dieses Geschäft werde sich eines Tages wieder beleben.
Dann ein kleiner Film, wo man sehe, was TG alles an Veränderungen angestoßen habe: die Berliner Börse 1982, das Parkett, Zettel, Tafeln, vom Telefon eilt der Händler zum Tresen, Börsenzeit zwei Stunden, Kassakurs, herrlich, auch ein junger HT ist kurz im Bild zu sehen.
Frage: Divi? Rückkauf? Oder beides? TG Geschäft gehe also schlechter, BEG müsse auch Liqui vorhalten, falls doch mal größere Mengen auf den Markt kämen. BEG habe ja nur zwei Einnahmequellen: Divi von TG (und quirin, aber ganz anderer Maßstab) oder Verkauf von TG Aktien, aber nicht zu diesen Kursen,
Das neue Ding vielleicht noch etwas erläutern: Könne er nicht viel sagen, da es kursbeeinflussend wäre, es würde eine Adhoc geben, wenn es live gehe, es werde eine einmalige Infrastruktur, die es in dieser Form bislang nicht gebe. Es ergänze die Wertschöpfungskette, erschließe neues Geschäft.
Am Markt sei vieles in Bewegung, TG mit klarem Plan vor zwanzig Jahren angefangen, vom Makler zur Börse, andere machten es andersherum, dann gebe es die neos, der eine habe hierfür eine Lizenz aber dafür dann nicht (Beispiel Solaris Bank, wo man für den ADAC die Kreditkarte habe managen wollen, Riesengeschäft, nicht genug EK und dann noch 500 Mio an Kreditgeschäft, die hätten den deal dann gar nicht machen können), Tradegate habe hingegen alle Lizenzen. Es passiere aktuell sehr viel,
ob etwa Traderepublic für immer nur auf einen Börsenplatz ausgerichtet sein werde, sei auch fraglich, könne sich theoretisch schnell ändern. Mitte der 80er Jahre habe es 150 Maklerfirmen gegeben, jetzt nur noch eine Handvoll, auch die alten Börsen erwarte er eine Konsolidierung, das Handelssystem (hieß das Skontro?) werde Ende 2025 enden, dann hätten die gar kein Handelssystem mehr.
Zertis? Teil des neuen Dings, bisher habe man kein Marketing betrieben, müsse man viel zahlen, Premiumpartner haben, es laufe technisch gut, das bisherige Geschäft von Ausnahmen abgesehen sei eher ein erweiterter Testbetrieb.
mitdiskutieren »