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thinkagainandagain
Zunächst einmal herzlich willkommen bei W:O!
Deine Berechnung des invested capital greift m.E. viel zu kurz. Die Prognosen des Unternehmens beinhalten Ceban ab Mai diesen Jahres. Insofern muss das aufgenommene Fremdkapital für den Erwerb inkludiert werden. Ich stelle auf das capital employed ab und lande auf Basis der Zahlen für das Q1 unter Einbeziehung der FK-Finanzierung für Ceban bei 723 Mio. Euro. Wobei dieser Wert aufgrund der atypisch erhöhten L&L wahrscheinlich rund 20 Mio. zu niedrig ist, auf der anderen Seite wäre als Gegenposten die L&L von Ceban in Abzug zu bringen. Aber dies ist m.E. Korinthenkackerei. Beim Wacc liege ich mit 8,6% eher am unteren Ende der von Dir angenommenen Range. Mithin müsste Medios ein EBIT in Höhe von mindestens 62 Mio. erwirtschaften. Dann wären wohlgemerkt nur die Kapitalkosten gedeckt. Werte für den Aktionär sind dann noch nicht geschaffen worden. Das Unternehmen prognostiziert ein EBITDApre im Mittelwert von 86,5 Mio. Hiervon sind mindestens 5,7 Mio. Euro pre-Kosten abzuziehen um auf das wahre EBITDA von 80 Mio. Euro zu kommen. Für Abschreibungen setze ich 21 Mio. Euro an, so dass ich bei 59 Mio. Euro EBIT lande. Mithin erwirtschaftet Medios in diesem Jahr (wie schon in allen vorherigen) die Kapitalkosten nicht.
Die Meinung, es sei wichtiger auf das ROIIC zu schauen teile ich deshalb nicht, weil aufgrund der Vielzahl von M&A-Transaktionen in der Vergangenheit überhaupt nicht erkennbar ist, wie hoch eigentlich das wahre incremental invested capital ist. Bei Medios spielt sich diesbezüglich viel im working capital ab und ich muss gestehen, dass ich die Bereinigung der "performanceabhängigen Zahlungen zur Übernahme von Herstellvolumina" für schlicht irreführend halte. Das sind 1A-Kosten und nichts anderes.