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    ROUNDUP  101  0 Kommentare China, Südkorea und Japan sehen Zusammenarbeit wieder auf Kurs

    Für Sie zusammengefasst
    • Dreier-Gipfeltreffen von Südkorea, China und Japan nach viereinhalb Jahren
    • Einigung auf Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen und Freihandelsabkommen
    • Betonung des Ziels einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel

    SEOUL (dpa-AFX) - Die drei ostasiatischen Wirtschaftsmächte Südkorea, China und Japan sehen ihre Zusammenarbeit durch ihr erstes Dreier-Gipfeltreffen seit viereinhalb Jahren wieder auf Kurs. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und die Ministerpräsidenten Japans und Chinas, Fumio Kishida und Li Qiang, einigten sich bei ihrem Treffen am Montag in Seoul darauf, die Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen und die Verhandlungen über ein gemeinsames Freihandelsabkommen wiederzubeleben. Zugleich betonten sie, am Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel festzuhalten.

    In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sie sich zudem für eine politische Lösung für die Probleme auf der Halbinsel aus. Nordkoreas Atomwaffenprogramm, um das es seit vielen Jahren zwischen dem abgeschotteten Land und der internationalen Gemeinschaft einen Streit gibt, wurde nicht explizit erwähnt.

    Während sich Yoon und seine beiden Gäste einig waren, dass Frieden und Stabilität auf der Halbinsel dem "gemeinsamen Interesse" dienten, offenbarten sich insbesondere beim Thema Nordkorea und dem Umgang mit der Führung in Pjöngjang auch Differenzen.

    Alle drei stimmten darin überein, dass der neunte Dreier-Gipfel "eine wertvolle Bedeutung für die Wiederbelebung der trilateralen Kooperation hat", hieß es. Dieses System solle gestärkt werden, sagte Yoon bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir haben entschieden, regelmäßig Dreier-Treffen abzuhalten." Nach dem achten Gipfel im Dezember 2019 wurde eine Fortsetzung von der Corona-Pandemie und bilateralen Differenzen lange Zeit verhindert.

    Laut der Abschlusserklärung wollen die drei Länder nun ihre Kooperation zudem im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, im Gesundheitswesen, in Wissenschaft und Technologie und beim Katastrophenmanagement fördern. Der Austausch zwischen den Menschen soll ausgebaut werden.

    Bei den Diskussionen nahm besonders die Wirtschaft großen Raum ein. China ist für Südkorea und Japan der größte Handelspartner. Seit Ende 2019 ruhen jedoch die Verhandlungen über ein Abkommen, das untereinander einen freien Handel gewährleisten soll. Jetzt soll es Diskussion darüber geben, wie die Gespräche beschleunigt werden können. Ziel sei es, ein umfassendes und für alle Seiten vorteilhaftes Abkommen zu erzielen, hieß es.

    Der Gipfel in Seoul wurde anfangs von der Ankündigung Nordkoreas überschattet, in den nächsten Tagen einen Satelliten ins All bringen zu wollen. Nordkorea hatte Japan nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo davon informiert, der Start der Trägerrakete solle in den nächsten Tagen erfolgen. Südkoreas Militär hatte zuletzt von Anzeichen gesprochen, wonach Nordkorea Vorbereitungen für den Start eines zweiten Spionagesatelliten treffe. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan werfen Nordkorea vor, beim Start eines Satelliten im November Technologie eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen (ICBM) steht, die als wichtigstes Trägermittel für Atomsprengköpfe gelten.

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    Yoon und Kishida drängten Nordkorea beim Dreier-Gipfel, von dem Start abzusehen, da es sich um einen Verstoß gegen UN-Verbotsbeschlüsse handeln würde. "Ich denke, die internationale Gemeinschaft muss resolut reagieren", warnte Yoon. Chinas Premier rief zur Zurückhaltung auf. China sei weiter entschlossen, den Frieden auf der Halbinsel zu wahren. "Wir hoffen, dass sich die betroffenen Parteien in Zurückhaltung üben und jede weitere Komplikation der Situation verhindern." Peking verfügt weiter über gute Verbindungen zu Pjöngjang.

    Der Gipfel fand auch vor dem Hintergrund der wachsenden strategischen Rivalität zwischen China und den USA statt. Einerseits sind Südkorea und Japan mit China wirtschaftlich durch enge Handelsbeziehungen und einer langen Geschichte des Austauschs verbunden. Allerdings teilen sie mit Washington auch die Besorgnis über das zunehmende Machtstreben Pekings. China wiederum stört sich an der engen militärischen Kooperation der beiden Nachbarn mit den USA./dg/DP/stw





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