Erwartungen übertroffen
Bayer: Schwaches Agrargeschäft verhagelt Jahresstart – Aktie legt trotzdem zu!
Der DAX-Konzern hat seine Earnings präsentiert. Bayer leidet unter einem schwachen Agrargeschäft. Die Jahresprognose wurde aber bestätigt. Die Aktie legt zu.
- Bayer leidet unter schwachem Agrargeschäft, bestätigt aber Jahresprognose. Aktie steigt.
- Konzern-EBITDA verringert sich um 1,3%, Umsatz um 4,3%. Gewinnrückgang in Crop Science.
- Anzahl der Schadensersatzklagen wegen Glyphosat steigt auf 170.000. Bayer-Aktie im Plus.
Schwächere Leistungen in den Bereichen Agrargeschäft und verschreibungsfreie Medikamente führten bei Bayer zu Beginn des Jahres zu einem Rückgang des Konzernergebnisses, der jedoch nicht so stark ausfiel, wie am Markt befürchtet. Das angepasste Konzern-EBITDA verringerte sich um 1,3 Prozent auf 4,412 Milliarden Euro, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern in Leverkusen bekannt gab. Die Markterwartungen lagen bei einem stärkeren Rückgang auf 4,148 Milliarden Euro, also um sieben Prozent.
Innerhalb des Segments Crop Science verzeichnete Bayer einen Gewinnrückgang von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Pharma-Division einen Gewinnanstieg von acht Prozent erzielte. In der Sparte Consumer Health sank das Ergebnis um 12,7 Prozent.
Das gesamte Konzernergebnis fiel um 8,2 Prozent auf zwei Milliarden Euro, während der Umsatz um 4,3 Prozent auf nahezu 13,8 Milliarden Euro zurückging. Negativ beeinflusst wurde der Umsatz dabei durch Währungseffekte in Höhe von 525 Millionen Euro. Die von Analysten durchschnittlich prognostizierten Werte lagen bei 1,73 Milliarden Euro für den Nettogewinn und knapp 14,1 Milliarden Euro für den Umsatz.
Trotz der zunehmenden Belastungen durch Währungseffekte bestätigte Bayer die währungsbereinigte Jahresprognose, korrigierte jedoch die Erwartungen für das bereinigte EBITDA vom Stand zum 31. Dezember 2023 von 10,4 Milliarden bis elf Milliarden Euro auf nunmehr 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden Euro.
Wie Bayer außerdem am Dienstag mitteilte, hat die Anzahl der Schadensersatzklagen gegen Bayer im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat in den letzten drei Monaten weiter zugenommen, aufgrund der behaupteten krebserregenden Eigenschaften des Mittels. Laut der neuesten Zwischenbilanz von Bayer beläuft sich die Zahl der eingereichten Klagen bis zum 23. April auf rund 170.000, was einem Anstieg von etwa 3.000 Klagen seit Ende Januar entspricht. Gleichzeitig blieb die Anzahl der Vergleiche sowie der Fälle, die nicht die Kriterien für einen Vergleich erfüllen, konstant bei etwa 113.000, unverändert im Vergleich zum Stand von Ende Januar.
Die Bayer-Aktie notiert vorbörslich im Plus. Auf Zwölfmonatssicht haben die Titel über 44 Prozent an Wert verloren.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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