Back on track?
Siemens Energy: Prognose angehoben – Aktie haussiert zweistellig!
Siemens Energy konnte im zweiten Quartal erneut Gewinne verbuchen. Die Jahresprognose wurde angehoben, ein Sanierungsplan für das problembehaftete Tochterunternehmen Gamesa präsentiert – die Aktie startet durch.
- Siemens Energy verbucht erneut Gewinne im zweiten Quartal und hebt Jahresprognose an.
- Umsatz steigt um drei Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, Gewinn liegt bei fast 1,7 Milliarden Euro.
- Gamesa, die Windkrafttochter, verzeichnet weiterhin Verluste - Sanierungsplan soll bis 2026 helfen.
Siemens Energy erzielte im Zeitraum von Januar bis März einen Gewinn von 108 Millionen Euro, im Vergleich zu einem Verlust von 189 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. „Die positive Entwicklung im zweiten Quartal spiegelt die starke Nachfrage nach unserer Technologie zur Energiewende sowie erste Erfolge bei der Stabilisierung des Windgeschäfts wider“, erklärte Konzernchef Christian Bruch und kündigte an, dass aufgrund dieser positiven Trends die Umsatzprognose für das laufende Jahr von ursprünglich drei bis sieben Prozent auf nun zehn bis zwölf Prozent Wachstum angehoben wurde.
Die Margenprognose wurde ebenfalls leicht verbessert, während die Zielmarke von einer Milliarde Euro Jahresgewinn bestehen bleibt. Diese Prognose deutet jedoch darauf hin, dass Siemens Energy im zweiten Halbjahr voraussichtlich Verluste einfahren wird, da der Gewinn nach dem ersten Halbjahr bereits bei fast 1,7 Milliarden Euro liegt, was deutlich über der Zielmarke für das Jahresende liegt.
Gamesa
Gamesa, die Windkrafttochter von Siemens Energy, verzeichnet dagegen weiterhin Verluste aufgrund unrentabler Altverträge und Qualitätsproblemen, die jedoch durch starke Ergebnisse in anderen Segmenten, insbesondere bei Grid Technologies, ausgeglichen wurden. Ein gestartetes Sanierungsprogramm soll Gamesa bis 2026 wieder in die Gewinnzone führen und langfristig zu zweistelligen positiven Margen verhelfen. Der Plan beinhaltet eine Fokussierung auf die Windkraftmärkte in Europa und den USA, Anpassungen der Produktionskapazitäten sowie eine Straffung der Unternehmensstruktur durch Zusammenlegung von Geschäftsbereichen und Abbau von Hierarchieebenen.
Der Initiator des Sanierungsplans, Jochen Eickholt, wird diesen nicht mehr umsetzen – er legt sein Amt zum 31. Juli nieder. Sein Nachfolger wird Vinod Philip, der mit der Implementierung des mehrjährigen Sanierungsplans einen Generationswechsel einleitet.
Analystenstimmen
JPMorgan-Analyst Akash Gupta war nach den Quartalszahlen besonders überrascht, dass das Unternehmen jetzt für das Gesamtjahr einen deutlich positiven Free Cashflow prognostiziert. Zudem liege ein Sanierungsplan für das Problemgeschäft, die Windkrafttochter Gamesa, vor. Eine weitere wesentliche Überraschung für Gupta war der Rücktritt von Gamesa-Chef Jochen Eickholt.
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Das Analysehaus Jefferies hat seine Bewertung für Siemens Energy nach der Vorlage der Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 20 Euro bestätigt. Laut Analyst Simon Toennessen hat der Energietechnikkonzern im zweiten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Besonders stark waren der freie Barmittelzufluss (FCF) und die Auftragseingänge. Vor allem das nach oben korrigierte Ziel für den FCF dürfte beeindruckend sein.
Mit einem Kurssprung von über zehn Prozent setzt die Siemens-Energy-Aktie sich am Donnerstag wohl erstmals seit Juni 2023 wieder deutlich von der 20-Euro-Marke nach oben ab.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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