Was Hedgefonds kaufen
Trendwende ist da: Hedgefonds drehen Wetten nach Fed-Signalen um
Die wieder aufflammenden Wetten auf US-Zinssenkungen senden optimistische Signale an den Markt. In der Folge setzen Hedgefonds setzen plötzlich wieder auf Konsumaktien.
- Wetten auf US-Zinssenkungen steigen, Hedgefonds setzen auf Konsumaktien.
- Hedgefonds zeigen Optimismus, investieren massiv in Konsumwerte.
- Gemischte Marktlage, Verbrauchervertrauen schwach, Konsumaktien im Fokus.
Nachdem sie wochenlang eine bärische Haltung eingenommen hatten, zeigen sich Hedgefonds wieder optimistisch gegenüber Konsumaktien. Angesichts der neuesten Wirtschaftsdaten und Äußerungen des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, die auf keine weiteren Zinserhöhungen hindeuteten, haben die Fonds ihre Strategie geändert und begannen, massiv in Konsumwerte zu investieren.
Laut Daten der Prime Brokerage Abteilung von Goldman Sachs erlebten die Konsumaktien in der Woche bis zum 3. Mai die größten Netto-Käufe unter allen Branchen. Besonders gefragt waren Sektoren wie Einzelhandel, Automobile, Hotels, Restaurants und Freizeit. Diese Käufe wurden sowohl durch das Eindecken großer Short-Positionen als auch durch neue Long-Positionen getrieben – es war das größte Short-Covering seit Dezember 2023.
Diese Trendwende scheint ein Teil eines breiteren Optimismus in den US-Märkten zu sein, nachdem die jüngsten Arbeitsmarktdaten eine Abschwächung zeigten und Spekulationen über mögliche Zinssenkungen durch die US-Zentralbank bis Jahresende neu entfachten. Mark Connors, Leiter der Analyse bei 3iQ, sieht in dem jüngsten Anstieg der kurs-sensitiven Mega-Cap-Aktien ein Zeichen dafür, dass Zinserhöhungen vorerst vom Tisch sind. "Die niedrigeren Zinserwartungen lösten Short-Eindeckungen und neue Long-Positionen in konsumsensiblen, diskretionären Namen aus", erklärt Connors gegenüber Bloomberg.
Diese Käufe stehen allerdings im Kontrast zu den jüngsten Gewinnwarnungen einiger großer US-Nahrungsmittel- und Restaurantkonzerne, die die Analystenerwartungen verfehlten und Warnsignale bezüglich des Verbraucherverhaltens sendeten. Unternehmen wie Starbucks berichteten von rückläufigen Verkäufen – das erste Mal seit 2020 -, während McDonald’s und Darden Restaurants einen Rückgang der Besuche von einkommensschwächeren Verbrauchern feststellten.
Zudem deutet die jüngste Wirtschaftsdaten auf eine Schwäche des Verbrauchervertrauens hin, das im April den niedrigsten Stand seit Mitte 2022 erreichte. Die Sorgen der Amerikaner über den Arbeitsmarkt und ihre Wirtschaftsaussichten nehmen zu, wobei hohe Lebensmittel- und Benzinpreise zu den Hauptbedenken gehören.
Die insgesamt gemischte Marktlage und die differenzierte Erholung, die laut Torsten Slok, Chefökonom bei Apollo Global Management, zeigen, dass wohlhabende Haushalte von gestiegenen Vermögenspreisen profitieren, während einkommensschwächere und verschuldete Konsumenten unter den hohen Zinsen leiden.
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In dieser ungewissen Zeit sind Konsumaktien wieder in den Fokus gerückt, und die jüngsten Bewegungen der Hedgefonds könnten darauf hindeuten, dass einige Marktteilnehmer ein günstiges Einstiegsfenster sehen, während andere weiterhin vorsichtig bleiben.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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