Bestes Ergebnis seit 11 Jahren
Deutsche Bank erzielt überraschend starken Gewinnanstieg
Die Deutsche Bank hat den Gewinn im ersten Quartal deutlich stärker gesteigert als erwartet und das 15. profitable Quartal in Folge erreicht. Trotz starker Zahlen belasten Gewinnmitnahmen den Kurs.
- Deutsche Bank steigert Gewinn im 1. Quartal deutlich, erreicht 15. profitables Quartal in Folge.
- Erfolg durch Investmentbanksparte, gestiegene Gesamterlöse trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten.
- Vorstand betont bestes Quartal seit 2013, Aktien legen zu, mittelfristige Ziele optimistisch.
Die Deutsche Bank hat die Finanzmärkte mit einem unerwartet starken Gewinnwachstum im ersten Quartal überrascht. Das größte private Kreditinstitut Deutschlands verzeichnete einen Anstieg des Nettogewinns um 10 Prozent auf 1,275 Milliarden Euro, übertraf damit die Analystenerwartungen und setzte seine Erfolgsserie mit dem fünfzehnten profitablen Quartal in Folge fort. Diese positive Entwicklung wird vor allem durch das starke Abschneiden der Investmentbanksparte getragen, die allein um 13 Prozent zulegte und sich als stärkster Umsatzbringer des Konzerns erwies.
Trotz der generellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, insbesondere im Heimatmarkt Deutschland, und einer drohenden Krise im Immobiliensektor, die die Bank zu erhöhten Rückstellungen für Kreditausfälle zwang, konnte das Geldhaus seine Gesamterlöse steigern. Die Zinsüberschüsse, die durch die gestiegenen Zinsen befeuert wurden, flachten zwar etwas ab, wurden jedoch durch Zuwächse bei den Provisionseinnahmen ausgeglichen.
Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing betonte, dass dieses Quartal das beste Ergebnis seit 2013 markiere und bekräftigte das Engagement des Instituts, die Kostenstruktur weiter zu verbessern. Im Rahmen dieser Strategie hat die Deutsche Bank bereits erhebliche Einsparungen durch Effizienzmaßnahmen erzielt, einschließlich des Umbaus des deutschen Filialnetzes und eines umfassenden Stellenabbaus, der bis Ende 2025 insgesamt 3500 Jobs betreffen wird.
Die Aktien der Großbank werden am Donnerstag allerdings von Gewinnmitnehmen belastet und verlieren um die Mittagszeit 1,5 Prozent auf 15,17 Euro. Seit Jahresbeginn haben sie zuvor um mehr als 23 Prozent zugelegt und innerhalb der vergangenen zwölf Monate rund 62 Prozent gewonnen.
Das Management bleibt zuversichtlich, die mittelfristigen Ziele zu erreichen, obwohl es Herausforderungen gibt, die die Profitabilität beeinträchtigen könnten. Dazu gehören anhaltende Probleme im Sektor der Gewerbeimmobilien und eine insgesamt nachlassende Dynamik bei den Zinseinnahmen. Dennoch hat die Bank ihre Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt und erwartet weiterhin ein signifikantes Wachstum in den Bereichen Umsatz und bereinigtes EBITDA.
Die kräftigen Kursgewinne der Deutschen Bank in jüngster Zeit spiegeln das wachsende Vertrauen der Investoren in die Umsetzung der Restrukturierungspläne und die langfristige Strategie des Unternehmens wider. Diese Entwicklung verstärkt den Optimismus am Markt, dass die Deutsche Bank auf einem guten Weg ist, sich als führendes europäisches Finanzinstitut zu positionieren und die Herausforderungen der Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen.
Lesen Sie auch
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors