Beige Book
US-Inflation bleibt hartnäckig hoch, zeigt Konjunkturbericht
Die weltgrößte Volkswirtschaft ist zum Jahresbeginn gewachsen und hat mehr Arbeitsplätze geschaffen. Es gibt allerdings einen großen Wermutstropfen.
- US-Wirtschaft wächst und schafft Arbeitsplätze, aber Inflation bleibt hoch.
- Beige Book zeigt beschleunigtes Wirtschaftswachstum in den meisten Regionen.
- Verbraucher widerstandsfähig gegen Preiserhöhungen, Unternehmen kämpfen mit Kosten.
Die US-Wirtschaft hat im Frühjahr leicht an Fahrt gewonnen und mehr Arbeitsplätze geschaffen, wie aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Federal Reserve hervorgeht. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Inflation hartnäckig hoch, was die Fed dazu veranlassen dürfte, eine Senkung der Zinssätze in naher Zukunft auszuschließen.
Die Ergebnisse der Fed-Umfrage, des sogenannten Beige Books, das die Wirtschaftsaktivitäten der sechs Wochen bis zum 8. April abdeckt, deuten darauf hin, dass zehn der zwölf regionalen Fed-Banken ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum verzeichneten. Die verbleibenden zwei Fed-Regionalbanken meldeten keine Veränderung. Dieser Bericht wird als Grundlage für die nächste Sitzung der Fed Ende April dienen.
In dem Bericht heißt es, dass die Verbraucherausgaben zwar gestiegen seien, die hohen Preise jedoch zu einem selektiveren Kaufverhalten geführt haben. Unternehmen zeigten sich vorsichtig optimistisch, was die wirtschaftliche Entwicklung im weiteren Jahresverlauf angeht. Ein bemerkenswertes Detail des Berichts ist der wirtschaftliche Aufschwung, den die jüngste Sonnenfinsternis Hotels und Restaurants im Norden des Bundesstaats New York bescherte.
Die Inflation bleibt jedoch eine Herausforderung. Besonders spürbar war die Teuerung bei den Kosten für Versicherungen für Hausbesitzer und Unternehmen. Trotz einiger Lieferverzögerungen, verursacht durch Angriffe im Roten Meer und den Einsturz der Key Bridge in Baltimore, blieben die Preisanstiege jedoch moderat und etwa auf dem gleichen Niveau wie im vorherigen Bericht.
Die Verbraucher zeigen sich zunehmend widerstandsfähig gegenüber höheren Preisen, und die Unternehmen berichten, dass ihre Fähigkeit, zusätzliche Kosten an die Kunden weiterzugeben, "erheblich nachgelassen" hat. Die Fed erwartet, dass die Inflation auf absehbare Zeit moderat bleiben wird, obwohl die jüngsten Daten einen Anstieg der jährlichen Inflationsrate im März auf 3,5 Prozent zeigen.
Auf dem Arbeitsmarkt gab es leichte Verbesserungen, wobei insbesondere Hersteller und Gesundheitsdienstleister weiterhin Schwierigkeiten haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Die Lohnentwicklung blieb moderat, wobei einige regionale Fed-Banken berichteten, dass die jährlichen Lohnwachstumsraten wieder zu ihren historischen Durchschnittswerten zurückgekehrt sind.
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Diese Entwicklungen unterstreichen die komplexe Lage, in der sich die US-Wirtschaft derzeit befindet: Während das Wachstum anhält, bleibt die Inflation ein hartnäckiges Problem, das die Fed vorsichtig agieren lässt.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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