Wozu noch Demokratie?
Eigentlich war ich immer stolz auf Deutschland und unsere Demokratie. Doch wenn ich es mir recht überlege ….
Habe ich eigentlich auch nur bei einer einzigen der wegweisenden Entscheidungen der letzten dreißig Jahre die Möglichkeit gehabt, mit meiner demokratischen Stimmabgabe dagegen zu stimmen?
Hätte ich gegen die Einführung des Euro votieren können? Gegen den Atomausstieg meine Stimme abgeben können? Gegen die ungeregelte Einwanderung? Gegen den Verzicht, unsere Grenzen zu schützen? Gegen unsere Ukrainepolitik? Und am Schlimmsten, gegen den Wahnsinn der bewussten Zerstörung des Industriestandortes Deutschland durch Flatterenergie?
Ich habe nicht das Gefühl, dass hier auch nur ein einziges Mal eine Gegenstimme möglich war. Ich sehe zwei Gründe dafür:
(1) Erstens sind diese Vorhaben bis auf den Euro im Vorhinein nicht bekannt gewesen. Und hätte man tatsächlich ahnen können, dass unsere Kanzlerin Merkel derart austickt? Sowie dass die Grünen einmal eine Waffenpartei werden würden? Und die FDP die hirnrissige Selbstzerstörung Deutschland mittragen würde?
(2) Doch selbst das hätte nicht genutzt, denn in allen diesen Fällen hat es gleichsam eine Allparteienregierung gegeben, die diese Sachen durchgewunken hat. Eine Volksfront wie in besten sozialistischen Zeiten.
Irgendwie ist es kein gutes Bild, das die Demokratie hier abliefert. Und überhaupt, Demokratie, welche Demokratie eigentlich?
Und es wird ja noch schlimmer.
(3) Denn seit die AfD im Parlament sitzt, ist die Denke der Volksfront gleichsam zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geworden, denn jetzt muss selbst die CDUI, die früher einmal in Opposition zu den Linken stand, linke Politik machen, weil es heute verboten ist, rechts zu sein.
Und erst jetzt kommt mein Hauptpunkt, die Bildung. Es wird also immer noch schlimmer. Sind wir nämlich vielleicht nur alle viel zu dumm?
(4) Große Teile der Politiker sind das auf jeden Fall, denn gerade die Leute in entscheidenden Positionen verfügen oft nicht einmal über rudimentäre Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen, die sie verantworten.
(5) Und bei uns Wählern wissen wir ja sehr gut, dass diejenigen, die in den letzten zwanzig Jahren Abitur gemacht haben, sich etwa auf dem Wissensstand eines früheren Absolventen der Grundschule befinden. Wenn überhaupt.
Obwohl kaum vorstellbar, beginnen an dieser Stelle der meisten Probleme überhaupt erst.
(6) Denn selbst wer eine akademische Ausbildung besitzt, also den höchsten Bildungsgrad erreicht hat, wird nicht einmal ansatzweise in der Lage sein, die heutigen Computermodelle zu verstehen.
Demokratie bedeutet daher in Computermodell-Zeiten, dass Leute, die keine Ahnung haben können, Abgeordnete wählen, die ebenfalls keine Ahnung haben können.
Wäre daher vielleicht eine Regierung der Weisen empfehlenswert, wie es sie das in der Antike schon gegeben hat? Die Vorstellung, dass dann jedoch der Weltklimarat IPCC politische Macht bekommen würde, macht dieses Gedankenmodell allerdings bereits zunichte.
Was bleibt also? Ein Weiter so? Sollen wir weiterhin die Merkels, Barbocks und Habecks machen lassen, weil wir ja hinterher nach deren Abwahl den Schutt dann wegräumen lassen können. Doch wenn die Autoindustrie erst einmal ausgewandert ist, kommt sie nicht mehr zurück.
Was wäre denn mit dem Vorschlag, dass jede Regierung vorher in einer Urkunde festlegen muss, was sie tun wird. Und wenn davon aufgrund aktueller Entwicklungen abgewichen werden soll, muss das Volk darüber abstimmen.
Doch das wird natürlich nie kommen, die Politik ist ja nicht so dumm, ihre eigenen Privilegien abzuschaffen.
Es wird also genauso irrwitzig und zerstörerisch weitergehen wie bisher. Mit der zusätzlichen Schwierigkeit, dass bald weder Bürger noch Politiker das einschätzen können, was die Wissenschaft da täglich aus dem Hut zaubert.
Letztlich werden wir Unwissenden also darauf verwiesen sein, denjenigen unser Vertrauen zu schenken, denen wir zutrauen, nur denen zu vertrauen, die wirklich vertrauenswürdig sind.
P.S.:
Und wenn ihr mir nicht glaubt, Mitbürger und Politiker, dann bitte ich doch um eine kurze Stellungnahme zum folgenden Modellansatz zur Modellierung von Wolken in Klimamodellen. Taugt der etwas oder eher nicht?
„These models were trained and tested with the surface measurements of SWdown using a 10-fold shuffle split. An extreme gradient boosting (XGBoost) and a random forest–based model setup had the best performance relative to ERA5, both with a near complete reduction of the mean bias error, a decrease in the mean absolute error and root-mean-square error by 25% ± 3%, and an increase in the R2 value of 5% ± 1% over the 10 splits.“
Bernd Niquet
berndniquet@t-online.de