Hochdorf Holding (Seite 4)
eröffnet am 15.10.13 13:51:45 von
neuester Beitrag 07.02.24 23:25:06 von
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Hochdorf verdient seinen Namen.
Bin gespannt wann die 300€ Marke geknackt wird?
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Hochdorf auf Expansionskurs:
EQS Group-Ad-hoc: HOCHDORF Holding AG / Schlagwort(e): Firmenübernahme/Generalversammlung
2016-10-25 / 07:00
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR.
Medienmitteilung der HOCHDORF-Gruppe: Vertragsunterzeichnung / a.o. GV
HOCHDORF unterzeichnet Vertrag zur Mehrheitsbeteiligung an der Pharmalys Laboratories SA
Hochdorf, 24. Oktober 2016 - Die HOCHDORF-Gruppe hat den Kaufvertrag für den Erwerb von 51% der Pharmalys Laboratories SA, 51% der Pharmalys Tunisia Ltd SA und von 51% an der gemeinsam zu gründenden Pharmalys Africa Sarl unterzeichnet. Damit macht die HOCHDORF-Gruppe einen grossen Schritt im Geschäftsbereich Baby Care näher zum Endkonsumenten. Der Vollzug der Akquisition ist per Ende 2016 geplant.
Die HOCHDORF-Gruppe produziert seit dem Jahre 1908 Babynahrung, bis 2006 hauptsächlich für den Schweizer Markt. Im Jahre 2006 startete HOCHDORF erfolgreich die Internationalisierung des Geschäfts. Bis heute war das Unternehmen jedoch nicht selber am Markt für Endkonsumenten tätig. Mit der 51%-Mehrheitsbeteiligung an der Pharmalys Laboratories SA, der Pharmalys Tunisia SA und der Pharmalys Africa Sarl wird sich dies nun ändern.
Historischer Schritt für die HOCHDORF-Gruppe
«Mit der Vertragsunterzeichnung konnten die gesetzten Ziele der Absichtserklärung erreicht werden», freut sich HOCHDORF CEO Dr. Thomas Eisenring. Josef Leu, Verwaltungsratspräsident erklärt: «Mit dieser Mehrheitsbeteiligung macht die HOCHDORF-Gruppe einen historischen Schritt - den Schritt näher zum Endkonsumenten». Amir Mechria, zukünftiger CEO der Pharmalys, spricht von einem grossen Schritt auch für Pharmalys: «Mit der gegenseitigen Beteiligung sichert sich Pharmalys den Zugang zu hochwertigen Schweizer Produkten». Mit den geplanten Kid's Food-Produkten werde die engere Zusammenarbeit noch viel wertvoller, betonen Leu, Eisenring und Mechria.
Der Vollzug der Akquisition ist per Ende 2016 geplant.
Ausserordentliche Generalversammlung
HOCHDORF beliefert die Pharmalys-Gruppe seit 2008 mit Babynahrung. In dieser Zeit hat sich eine enge Zusammenarbeit entwickelt, und Pharmalys wurde zu einem der grössten Kunden im Geschäftsbereich Baby Care von HOCHDORF. Die Zusammenarbeit mit dem Pharmalys-Team soll auch ohne grosse Veränderungen weitergeführt werden. Deshalb ist Amir Mechria ebenfalls an Aktien der HOCHDORF Holding AG und damit an einem Aktientausch interessiert. Um die Mehrheitsbeteiligung von 51% abwickeln zu können, beantragt der Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding AG eine bedingte Kapitalerhöhung im Umfang von höchstens 717'380 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 10.0 und eine Erhöhung der Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung von 5% auf 15%.
Über die beiden Statutenanpassungen müssen die Aktionärinnen und Aktionäre der HOCHDORF Holding AG anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 29. November 2016 befinden. Die GV-Einladung wird in den nächsten Tagen versandt.
Zu-Wahl von Michiel de Ruiter in den Verwaltungsrat
Ebenfalls an der ausserordentlichen Generalversammlung wird die Zu-Wahl von Michiel de Ruiter in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. De Ruiter baute das internationale Geschäft mit Babynahrung bei der HOCHDORF-Gruppe in den Jahren 2006 bis 2014 auf. Heute leitet er als CEO die in 27 Ländern tätige Zeelandia Gruppe mit Hauptsitz in den Niederlanden. Der ausgewiesene Experte im Bereich Babynahrung stärkt den Verwaltungsrat in diesem Wachstumsbereich.
Zusatzmaterial zur Meldung:
Dokument: http://n.eqs.com/c/fncls.ssp?u=XXYGSAIBEH
Dokumenttitel: Medienmitteilung Vertragsunterzeichnung HOCHDORF - Pharmalys
Ende der Ad-hoc-Mitteilung
EQS Group-Ad-hoc: HOCHDORF Holding AG / Schlagwort(e): Firmenübernahme/Generalversammlung
2016-10-25 / 07:00
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR.
Medienmitteilung der HOCHDORF-Gruppe: Vertragsunterzeichnung / a.o. GV
HOCHDORF unterzeichnet Vertrag zur Mehrheitsbeteiligung an der Pharmalys Laboratories SA
Hochdorf, 24. Oktober 2016 - Die HOCHDORF-Gruppe hat den Kaufvertrag für den Erwerb von 51% der Pharmalys Laboratories SA, 51% der Pharmalys Tunisia Ltd SA und von 51% an der gemeinsam zu gründenden Pharmalys Africa Sarl unterzeichnet. Damit macht die HOCHDORF-Gruppe einen grossen Schritt im Geschäftsbereich Baby Care näher zum Endkonsumenten. Der Vollzug der Akquisition ist per Ende 2016 geplant.
Die HOCHDORF-Gruppe produziert seit dem Jahre 1908 Babynahrung, bis 2006 hauptsächlich für den Schweizer Markt. Im Jahre 2006 startete HOCHDORF erfolgreich die Internationalisierung des Geschäfts. Bis heute war das Unternehmen jedoch nicht selber am Markt für Endkonsumenten tätig. Mit der 51%-Mehrheitsbeteiligung an der Pharmalys Laboratories SA, der Pharmalys Tunisia SA und der Pharmalys Africa Sarl wird sich dies nun ändern.
Historischer Schritt für die HOCHDORF-Gruppe
«Mit der Vertragsunterzeichnung konnten die gesetzten Ziele der Absichtserklärung erreicht werden», freut sich HOCHDORF CEO Dr. Thomas Eisenring. Josef Leu, Verwaltungsratspräsident erklärt: «Mit dieser Mehrheitsbeteiligung macht die HOCHDORF-Gruppe einen historischen Schritt - den Schritt näher zum Endkonsumenten». Amir Mechria, zukünftiger CEO der Pharmalys, spricht von einem grossen Schritt auch für Pharmalys: «Mit der gegenseitigen Beteiligung sichert sich Pharmalys den Zugang zu hochwertigen Schweizer Produkten». Mit den geplanten Kid's Food-Produkten werde die engere Zusammenarbeit noch viel wertvoller, betonen Leu, Eisenring und Mechria.
Der Vollzug der Akquisition ist per Ende 2016 geplant.
Ausserordentliche Generalversammlung
HOCHDORF beliefert die Pharmalys-Gruppe seit 2008 mit Babynahrung. In dieser Zeit hat sich eine enge Zusammenarbeit entwickelt, und Pharmalys wurde zu einem der grössten Kunden im Geschäftsbereich Baby Care von HOCHDORF. Die Zusammenarbeit mit dem Pharmalys-Team soll auch ohne grosse Veränderungen weitergeführt werden. Deshalb ist Amir Mechria ebenfalls an Aktien der HOCHDORF Holding AG und damit an einem Aktientausch interessiert. Um die Mehrheitsbeteiligung von 51% abwickeln zu können, beantragt der Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding AG eine bedingte Kapitalerhöhung im Umfang von höchstens 717'380 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 10.0 und eine Erhöhung der Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung von 5% auf 15%.
Über die beiden Statutenanpassungen müssen die Aktionärinnen und Aktionäre der HOCHDORF Holding AG anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 29. November 2016 befinden. Die GV-Einladung wird in den nächsten Tagen versandt.
Zu-Wahl von Michiel de Ruiter in den Verwaltungsrat
Ebenfalls an der ausserordentlichen Generalversammlung wird die Zu-Wahl von Michiel de Ruiter in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. De Ruiter baute das internationale Geschäft mit Babynahrung bei der HOCHDORF-Gruppe in den Jahren 2006 bis 2014 auf. Heute leitet er als CEO die in 27 Ländern tätige Zeelandia Gruppe mit Hauptsitz in den Niederlanden. Der ausgewiesene Experte im Bereich Babynahrung stärkt den Verwaltungsrat in diesem Wachstumsbereich.
Zusatzmaterial zur Meldung:
Dokument: http://n.eqs.com/c/fncls.ssp?u=XXYGSAIBEH
Dokumenttitel: Medienmitteilung Vertragsunterzeichnung HOCHDORF - Pharmalys
Ende der Ad-hoc-Mitteilung
Original-Research: HOCHDORF Holding AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu HOCHDORF Holding AG
Unternehmen: HOCHDORF Holding AG
ISIN: CH0024666528
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 27.09.2016
Kursziel: 260,00 CHF
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Timo Buss
Feedback von der Investora
Anlässlich der Investora in Zürich hatten wir Gelegenheit, das Management
von Hochdorf zu treffen. Im Mittelpunkt unserer Diskussion standen die
folgenden Punkte.
Kapazitätserweiterung Baby Care: Der Neubau einer Sprühturmlinie in Sulgen
für 80 Mio. CHF wird bis ins vierte Quartal 2017 andauern. Planmäßig soll
auf der Anlage ab 2018 Babynahrung produziert werden. Die Fertigstellung
des neuen Turms (T9) mit einer Gesamtkapazität von 32 TTonnen p. a. wird in
etwa zu einer Verdreifachung der heute installierten Kapazitäten führen
(derzeit rd. 17 TTonnen p. a.). Es ist wahrscheinlich, dass ähnlich wie bei
T8, der 2010 errichtet wurde, eine Periode von 4 Jahren vergehen wird, bis
die neuen Kapazitäten voll ausgelastet sind. Für 2018 erwarten wir, dass
10-12 TTonnen zusätzliche Babynahrung auf T9 produziert werden können. Mit
der Vollauslastung rechnen wir in 2021. Für die Verteidigbarkeit des
Preisniveaus der Babynahrung von Hochdorf sehen wir trotz der angespannten
Lage an den internationalen Milchmärkten derzeit wenig Bedrohung. Hochdorf
agiert unverändert als einziger Private-Label-Hersteller von Babynahrung
aus Schweizer Milch und ist bei vielen Kunden ein zentraler, teils
exklusiver Zulieferer. Entsprechend solide fällt die Verhandlungsposition
aus.
Im vergangenen Jahr verkaufte Hochdorf die Babynahrung an die Markeninhaber
für rd. 6,6 Tsd. CHF pro Tonne, sodass eine Vollauslastung von T9 das
Potenzial birgt, inkrementelle Umsätze in einer Größenordnung von 200 Mio.
CHF zu erzielen. Einhergehen dürfte eine EBIT-Steigerung um über 20 Mio.
CHF, sodass die Maßnahme der Kapazitätserweiterung alleine genommen bereits
eine Verdoppelung des EBITs (2015: 20,1 Mio. CHF) ermöglichen sollte. Unter
Berücksichtigung eines weiter optimierten Produktmixes, wie beispielsweise
durch künftige Produktion von Base-Powder und Instant-Milchpulver in
Prenzlau, wird Hochdorf nach unseren Prognosen auch ungeachtet einer
Vorwärtsintegration bis 2021 das operative Ergebnis signifikant steigern
können (MONe: 52,7 Mio. CHF).
Geplante 51%-Beteiligung an Pharmalys: In den letzten Tagen hat der Kurs
der Hochdorf-Aktie noch einmal deutlich angezogen. Für uns zeugt dies
davon, dass Investoren erwartete positive Effekte aus einer wertschaffenden
Übernahme von Pharmalys bereits vor dem tatsächlichen Closing beginnen
einzupreisen. Zwischen Pharmalys und Hochdorf liegt bislang lediglich eine
Absichtserklärung zur Mehrheitsbeteiligung vor und auch die Höhe des
Kaufpreises ist nicht final absehbar. Das Management gab sich bei unserem
Treffen jedoch sehr zuversichtlich, die Vertragsverhandlungen im vierten
Quartal zum Abschluss bringen zu können. Der 51%-Anteil an Pharmalys soll
im Anschluss überwiegend in Aktien bezahlt werden. Als Closing-Bedingung
müsste die Stimmrechtsbeschränkung von derzeit 5% auf voraussichtlich 15%
angehoben werden. Für eine Beschlussfindung dieser Art müsste Hochdorf eine
außerordentliche HV einberufen.
Szenarioentwurf eines erfolgreichen Closings: Würde die Akquisition zu
einem attraktiven Preis ausbleiben, hätte Hochdorf trotz des hohen
organischen Ergebnispotenzials der kommenden Jahre auf dem aktuellen
Kursniveau u. E. eine faire Bewertung erreicht. Dennoch können wir die
aktuelle Übernahmephantasie nachvollziehen, da im Falle eines Closings noch
weiteres Upside-Potenzial für den Titel vorhanden sein dürfte. Ein
wahrscheinliches Szenario zur Übernahme der Pharmalys-Gruppe könnte die
folgenden Eckpunkte umfassen:
Pharmalys wird dieses Jahr nach Unternehmensangaben einen Umsatz von 70
Mio. CHF bei einer zweistelligen EBIT-Marge erzielen. Das Margenniveau
vergleichbarer Unternehmen wie beispielsweise Mead Johnson (24%) liegt klar
im zweistelligen Bereich. Wir trauen Pharmalys mit seiner Positionierung
als Premiumanbieter der Marke Primalac ('Swissness') eine Marge von 20% und
damit ein EBIT von 14 Mio. CHF in 2016 zu. Die Übernahmebewertung würde u.
E. nur leicht unter der jetzigen Bewertung von Hochdorf (EV/EBIT 2016e:
19,0x) liegen. Zum Vergleich: Mead Johnson als Peer zu Pharmalys wird
tagesaktuell mit einem EV/EBIT von 16,5x gehandelt. Das optisch teure
Transaktions-Multiple relativiert sich jedoch vor dem Hintergrund, dass die
Guidance der Pharmalys-Gruppe eine Umsatzverdoppelung bei konstanten Margen
bis 2018 vorsieht.
Um genügend Finanzierungsspielraum für das Projekt der Vorwärtsintegration
zu haben, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Hochdorf den möglichen
Rahmen einer bedingten Kapitalerhöhung voll ausschöpfen wird. Da 50% des
Grundkapitals nicht überschritten werden dürfen, könnte sich die
Aktienanzahl maximal um 717.380 Stücke auf anschließend 2.152.140 Aktien
erhöhen. Unter der Annahme einer vernachlässigbaren Verschuldung bei
Pharmalys würde die Übernahme zu einem Transaktions-Multiple von 16x EBIT
und einem Hochdorf-Aktienkurs von 260 CHF im Ergebnis dazu führen, dass der
Verkäufer nach der Kapitalmaßnahme rd. 20% der Anteile und 15% der
Stimmrechte an Hochdorf hält. Die verbleibenden 280 Tsd. Stücke könnten für
Hochdorf zu Barzuflüssen von über 70 Mio. CHF führen.
Unsere Prognosen (ohne den Kauf der Pharmalys-Gruppe) sehen für 2021
aufgrund der Kapazitätsausweitung und des verbesserten Produktmix ein EBIT
von 52,7 Mio. CHF für Hochdorf vor. Eine erfolgreiche Vorwärtsintegration
unter den zuvor beschriebenen Annahmen könnte das Unternehmen ohne Erhöhung
der Nettoverschuldung in die Lage versetzen, bis 2021 mindestens
zusätzliche 40 Mio. CHF operatives Ergebnis in der GuV auszuweisen. Davon
würden Hochdorf wirtschaftlich 51% gehören, sodass inklusive einer
Vorwärtsintegration ein operatives Ergebnis zwischen 70 und 75 Mio. CHF
visibel erscheint. Durch die Kapitalerhöhung würde sich dieser Ertrag dann
auf 2,15 Mio. Aktien verteilen. In diesem Fall, den die Investoren derzeit
beginnen einzupreisen, wäre bereits heute ein Kursziel für die
Hochdorf-Aktien im Bereich von 300 CHF zu rechtfertigen. Der jüngste
Kursanstieg und die Übernahmephantasie kommen für uns daher nicht wirklich
überraschend. Unser Kursziel basiert jedoch weiterhin auf unserer Planung
exklusive der Übernahme eines Kunden im Bereich Baby Care.
Fazit: Hochdorf setzt den eingeschlagenen Kurs erfolgreich fort, die
Abhängigkeit von reinen Commodity-Produkten zu reduzieren. Die Produktion
auf der Sprühturmlinie T9 wird ab 2018 zu einem Anstieg der Margen führen
und bietet signifikantes Ergebnispotenzial. Wer zusätzlich von einem
Closing der Akquisition ausgeht, kann auch auf dem jetzigen
Bewertungsniveau die Position noch weiter aufstocken. Rein auf Basis der
organischen Strategie hat das Unternehmen u. E. die Bewertungslücke in den
vergangenen Monaten erfolgreich geschlossen und notiert zu einem fairen
Kurs. Wir bestätigen damit unsere Halten-Empfehlung, haben das Kursziel
jedoch auf Basis eines besseren langfristigen Margenausblicks sowie der
Fortschreibung des DCF-Modells von 215,00 CHF auf 260,00 CHF angehoben.
Einstufung von Montega AG zu HOCHDORF Holding AG
Unternehmen: HOCHDORF Holding AG
ISIN: CH0024666528
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 27.09.2016
Kursziel: 260,00 CHF
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Timo Buss
Feedback von der Investora
Anlässlich der Investora in Zürich hatten wir Gelegenheit, das Management
von Hochdorf zu treffen. Im Mittelpunkt unserer Diskussion standen die
folgenden Punkte.
Kapazitätserweiterung Baby Care: Der Neubau einer Sprühturmlinie in Sulgen
für 80 Mio. CHF wird bis ins vierte Quartal 2017 andauern. Planmäßig soll
auf der Anlage ab 2018 Babynahrung produziert werden. Die Fertigstellung
des neuen Turms (T9) mit einer Gesamtkapazität von 32 TTonnen p. a. wird in
etwa zu einer Verdreifachung der heute installierten Kapazitäten führen
(derzeit rd. 17 TTonnen p. a.). Es ist wahrscheinlich, dass ähnlich wie bei
T8, der 2010 errichtet wurde, eine Periode von 4 Jahren vergehen wird, bis
die neuen Kapazitäten voll ausgelastet sind. Für 2018 erwarten wir, dass
10-12 TTonnen zusätzliche Babynahrung auf T9 produziert werden können. Mit
der Vollauslastung rechnen wir in 2021. Für die Verteidigbarkeit des
Preisniveaus der Babynahrung von Hochdorf sehen wir trotz der angespannten
Lage an den internationalen Milchmärkten derzeit wenig Bedrohung. Hochdorf
agiert unverändert als einziger Private-Label-Hersteller von Babynahrung
aus Schweizer Milch und ist bei vielen Kunden ein zentraler, teils
exklusiver Zulieferer. Entsprechend solide fällt die Verhandlungsposition
aus.
Im vergangenen Jahr verkaufte Hochdorf die Babynahrung an die Markeninhaber
für rd. 6,6 Tsd. CHF pro Tonne, sodass eine Vollauslastung von T9 das
Potenzial birgt, inkrementelle Umsätze in einer Größenordnung von 200 Mio.
CHF zu erzielen. Einhergehen dürfte eine EBIT-Steigerung um über 20 Mio.
CHF, sodass die Maßnahme der Kapazitätserweiterung alleine genommen bereits
eine Verdoppelung des EBITs (2015: 20,1 Mio. CHF) ermöglichen sollte. Unter
Berücksichtigung eines weiter optimierten Produktmixes, wie beispielsweise
durch künftige Produktion von Base-Powder und Instant-Milchpulver in
Prenzlau, wird Hochdorf nach unseren Prognosen auch ungeachtet einer
Vorwärtsintegration bis 2021 das operative Ergebnis signifikant steigern
können (MONe: 52,7 Mio. CHF).
Geplante 51%-Beteiligung an Pharmalys: In den letzten Tagen hat der Kurs
der Hochdorf-Aktie noch einmal deutlich angezogen. Für uns zeugt dies
davon, dass Investoren erwartete positive Effekte aus einer wertschaffenden
Übernahme von Pharmalys bereits vor dem tatsächlichen Closing beginnen
einzupreisen. Zwischen Pharmalys und Hochdorf liegt bislang lediglich eine
Absichtserklärung zur Mehrheitsbeteiligung vor und auch die Höhe des
Kaufpreises ist nicht final absehbar. Das Management gab sich bei unserem
Treffen jedoch sehr zuversichtlich, die Vertragsverhandlungen im vierten
Quartal zum Abschluss bringen zu können. Der 51%-Anteil an Pharmalys soll
im Anschluss überwiegend in Aktien bezahlt werden. Als Closing-Bedingung
müsste die Stimmrechtsbeschränkung von derzeit 5% auf voraussichtlich 15%
angehoben werden. Für eine Beschlussfindung dieser Art müsste Hochdorf eine
außerordentliche HV einberufen.
Szenarioentwurf eines erfolgreichen Closings: Würde die Akquisition zu
einem attraktiven Preis ausbleiben, hätte Hochdorf trotz des hohen
organischen Ergebnispotenzials der kommenden Jahre auf dem aktuellen
Kursniveau u. E. eine faire Bewertung erreicht. Dennoch können wir die
aktuelle Übernahmephantasie nachvollziehen, da im Falle eines Closings noch
weiteres Upside-Potenzial für den Titel vorhanden sein dürfte. Ein
wahrscheinliches Szenario zur Übernahme der Pharmalys-Gruppe könnte die
folgenden Eckpunkte umfassen:
Pharmalys wird dieses Jahr nach Unternehmensangaben einen Umsatz von 70
Mio. CHF bei einer zweistelligen EBIT-Marge erzielen. Das Margenniveau
vergleichbarer Unternehmen wie beispielsweise Mead Johnson (24%) liegt klar
im zweistelligen Bereich. Wir trauen Pharmalys mit seiner Positionierung
als Premiumanbieter der Marke Primalac ('Swissness') eine Marge von 20% und
damit ein EBIT von 14 Mio. CHF in 2016 zu. Die Übernahmebewertung würde u.
E. nur leicht unter der jetzigen Bewertung von Hochdorf (EV/EBIT 2016e:
19,0x) liegen. Zum Vergleich: Mead Johnson als Peer zu Pharmalys wird
tagesaktuell mit einem EV/EBIT von 16,5x gehandelt. Das optisch teure
Transaktions-Multiple relativiert sich jedoch vor dem Hintergrund, dass die
Guidance der Pharmalys-Gruppe eine Umsatzverdoppelung bei konstanten Margen
bis 2018 vorsieht.
Um genügend Finanzierungsspielraum für das Projekt der Vorwärtsintegration
zu haben, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Hochdorf den möglichen
Rahmen einer bedingten Kapitalerhöhung voll ausschöpfen wird. Da 50% des
Grundkapitals nicht überschritten werden dürfen, könnte sich die
Aktienanzahl maximal um 717.380 Stücke auf anschließend 2.152.140 Aktien
erhöhen. Unter der Annahme einer vernachlässigbaren Verschuldung bei
Pharmalys würde die Übernahme zu einem Transaktions-Multiple von 16x EBIT
und einem Hochdorf-Aktienkurs von 260 CHF im Ergebnis dazu führen, dass der
Verkäufer nach der Kapitalmaßnahme rd. 20% der Anteile und 15% der
Stimmrechte an Hochdorf hält. Die verbleibenden 280 Tsd. Stücke könnten für
Hochdorf zu Barzuflüssen von über 70 Mio. CHF führen.
Unsere Prognosen (ohne den Kauf der Pharmalys-Gruppe) sehen für 2021
aufgrund der Kapazitätsausweitung und des verbesserten Produktmix ein EBIT
von 52,7 Mio. CHF für Hochdorf vor. Eine erfolgreiche Vorwärtsintegration
unter den zuvor beschriebenen Annahmen könnte das Unternehmen ohne Erhöhung
der Nettoverschuldung in die Lage versetzen, bis 2021 mindestens
zusätzliche 40 Mio. CHF operatives Ergebnis in der GuV auszuweisen. Davon
würden Hochdorf wirtschaftlich 51% gehören, sodass inklusive einer
Vorwärtsintegration ein operatives Ergebnis zwischen 70 und 75 Mio. CHF
visibel erscheint. Durch die Kapitalerhöhung würde sich dieser Ertrag dann
auf 2,15 Mio. Aktien verteilen. In diesem Fall, den die Investoren derzeit
beginnen einzupreisen, wäre bereits heute ein Kursziel für die
Hochdorf-Aktien im Bereich von 300 CHF zu rechtfertigen. Der jüngste
Kursanstieg und die Übernahmephantasie kommen für uns daher nicht wirklich
überraschend. Unser Kursziel basiert jedoch weiterhin auf unserer Planung
exklusive der Übernahme eines Kunden im Bereich Baby Care.
Fazit: Hochdorf setzt den eingeschlagenen Kurs erfolgreich fort, die
Abhängigkeit von reinen Commodity-Produkten zu reduzieren. Die Produktion
auf der Sprühturmlinie T9 wird ab 2018 zu einem Anstieg der Margen führen
und bietet signifikantes Ergebnispotenzial. Wer zusätzlich von einem
Closing der Akquisition ausgeht, kann auch auf dem jetzigen
Bewertungsniveau die Position noch weiter aufstocken. Rein auf Basis der
organischen Strategie hat das Unternehmen u. E. die Bewertungslücke in den
vergangenen Monaten erfolgreich geschlossen und notiert zu einem fairen
Kurs. Wir bestätigen damit unsere Halten-Empfehlung, haben das Kursziel
jedoch auf Basis eines besseren langfristigen Margenausblicks sowie der
Fortschreibung des DCF-Modells von 215,00 CHF auf 260,00 CHF angehoben.
Antwort auf Beitrag Nr.: 53.253.654 von valueanleger am 11.09.16 13:30:55
Siegfried hat eine "ewige" 145 Mio Anleihe zu 2,125% begeben!
http://www.finanzen.ch/nachrichten/obligationen/Anleihe-Sieg…
Dies sollte die Fremdfinanzierung erheblich verbessern und somit das Finanzergebnis entlasten.
Zitat von valueanleger: Hochdorf und Siegfried liegen weiter sehr gut im Markt.
Defensive Werte sind zur Zeit Trumpf.
Siegfried hat eine "ewige" 145 Mio Anleihe zu 2,125% begeben!
http://www.finanzen.ch/nachrichten/obligationen/Anleihe-Sieg…
Dies sollte die Fremdfinanzierung erheblich verbessern und somit das Finanzergebnis entlasten.
250€ - Kein Ende in Sicht?
Antwort auf Beitrag Nr.: 53.253.654 von valueanleger am 11.09.16 13:30:55
Gestern wurden bereits 235€ für eine Hochdorf Aktie bezahlt.
The trend is your friend.
Zitat von valueanleger: Hochdorf und Siegfried liegen weiter sehr gut im Markt.
Defensive Werte sind zur Zeit Trumpf.
Gestern wurden bereits 235€ für eine Hochdorf Aktie bezahlt.
The trend is your friend.
Hochdorf und Siegfried liegen weiter sehr gut im Markt.
Defensive Werte sind zur Zeit Trumpf.
Defensive Werte sind zur Zeit Trumpf.
Hochdorf – internationale Expansion bringt die Verdopplung der Auslandsquote
Charttechnisch und fundamental in einem steilen Aufwärtstrend ist auch Hochdorf. Die Aktie des Anbieters von Babynahrung, Milchpulver und hochwertigen Pflanzenölen ist vor wenigen Tagen nach oben ausgebrochen, und die Umsatzzahlen des Konzerns aus Hochdorf im Kanton Luzern zeigen ebenfalls starke Steigerungen. Der Umsatz kletterte zwischen 2011 und 2015 um 59,0 Prozent auf 551,2 Millionen Franken, und der Gewinn stieg dazu im Gleichschritt. Lediglich negative Währungseffekte und eine höhere Steuerquote brachten im vergangenen Jahr einen Rückgang beim Ergebnis von 17.45 auf 11.43 Franken je Aktie.
Wie Emmi setzt Hochdorf auf die internationale Expansion und will bis 2020 zum globalen Nischenplayer im Premiumsegment werden. Immerhin hat sich die Auslandsquote schon zwischen 2011 und 2015 von 33,0 auf 61,8 Prozent verdoppelt. Neben der Expansion ins Ausland steht bei Hochdorf in den nächsten Jahren auch eine Offensive an Produkten mit hoher Wertschöpfung auf der Agenda. Dabei soll unter anderem das margenschwache Milchpulver zunehmend durch gewinnträchtigere Alternativen ersetzt werden. Insgesamt soll die Rentabilität dadurch in den nächsten Jahren deutlich steigen. Die Zahlen zeigen schon 2016 weiter nach oben. Der Umsatz in diesem Jahr soll zwischen 540 und 580 Millionen Franken liegen, die operative Marge von 3,7 auf 4,0 bis 4,2 Prozent klettern. Bei einem geschätzten 15er-KGV im 2016 ist die Aktie trotz der Kursexplosion der letzten Wochen noch nicht zu teuer.
Source: Handelszeitung; Von Georg Pröbstl
Charttechnisch und fundamental in einem steilen Aufwärtstrend ist auch Hochdorf. Die Aktie des Anbieters von Babynahrung, Milchpulver und hochwertigen Pflanzenölen ist vor wenigen Tagen nach oben ausgebrochen, und die Umsatzzahlen des Konzerns aus Hochdorf im Kanton Luzern zeigen ebenfalls starke Steigerungen. Der Umsatz kletterte zwischen 2011 und 2015 um 59,0 Prozent auf 551,2 Millionen Franken, und der Gewinn stieg dazu im Gleichschritt. Lediglich negative Währungseffekte und eine höhere Steuerquote brachten im vergangenen Jahr einen Rückgang beim Ergebnis von 17.45 auf 11.43 Franken je Aktie.
Wie Emmi setzt Hochdorf auf die internationale Expansion und will bis 2020 zum globalen Nischenplayer im Premiumsegment werden. Immerhin hat sich die Auslandsquote schon zwischen 2011 und 2015 von 33,0 auf 61,8 Prozent verdoppelt. Neben der Expansion ins Ausland steht bei Hochdorf in den nächsten Jahren auch eine Offensive an Produkten mit hoher Wertschöpfung auf der Agenda. Dabei soll unter anderem das margenschwache Milchpulver zunehmend durch gewinnträchtigere Alternativen ersetzt werden. Insgesamt soll die Rentabilität dadurch in den nächsten Jahren deutlich steigen. Die Zahlen zeigen schon 2016 weiter nach oben. Der Umsatz in diesem Jahr soll zwischen 540 und 580 Millionen Franken liegen, die operative Marge von 3,7 auf 4,0 bis 4,2 Prozent klettern. Bei einem geschätzten 15er-KGV im 2016 ist die Aktie trotz der Kursexplosion der letzten Wochen noch nicht zu teuer.
Source: Handelszeitung; Von Georg Pröbstl
Thomas Eisenring, CEO Hochdorf-Gruppe, im Interview
Interview von Robert JakobMoneycab: Herr Eisenring, in Nachbarländern der Schweiz ist der Milchmarkt in hellem Aufruhr. Wieso ist die Schweiz da noch eine Insel der Ruhe?
Thomas Eisenring: Von einer Insel der Ruhe zu sprechen, trifft die Situation in der Schweiz nicht ganz. Auch in der Schweiz ist der Milchmarkt schwieriger als auch schon. In der Schweiz sind zwar die Preise für die Milchproduzenten deutlich höher als jene der Produzenten in Deutschland – das Kostenumfeld ist aber auch deutlich höher. Wegen der hohen Preisdifferenz zum internationalen Milchpreis ist auch der Inlandmarkt für Milchprodukte unter Druck.
Was bedeutet der Zusammenbruch der deutschen Milchpreise für Hochdorfs neuen deutschen Produktionsbetrieb in der Uckermark?
In der Uckermark haben wir den Vorteil, dass wir nur eine sehr geringe Menge an Milch von eigenen Milchproduzenten verarbeiten. Die Milch, welche wir über den Spotmarkt einkaufen, ist dem Marktpreis angepasst; zudem haben wir diverse Lohnaufträge, wo wir weder ein Beschaffungs- noch ein Absatzrisiko haben. Im Moment läuft es in der Uckermark ganz gut.
“Die Produktion und der Verkauf der Öle und deren Koppelprodukte laufen gut.”
Thomas Eisenring, CEO Hochdorf-Gruppe
Im 2014 hatten Sie neben dem gerade erwähnten ostdeutschen Milchwerk auch die Ölmühle in Marbach am Neckar gekauft. Ich nehme an, hier verläuft das Geschäft stetig?
Ja, Ihre Annahme stimmt. Die Produktion und der Verkauf der Öle und deren Koppelprodukte laufen gut. Wir konnten insbesondere in diesem Frühjahr einige Neukunden dazugewinnen.
Die letzten Jahre bei Hochdorf waren geprägt durch hohe Investitionen. Wird der Rest des Jahrzehntes gemächlicher?
Nein, das wird es sicher nicht. Wir investieren in den nächsten Jahren in Produktionsanlagen und auch in Märkte. Ein grosser Brocken ist die Investition in zusätzliche Kapazitäten zur Herstellung von Babynahrung. Dazu investieren wir in Sulgen in den nächsten zwei Jahren rund 80 Millionen Franken in eine neue Sprühturmlinie mit passender Abfüllkapazität und in ein Hochregallager.
Unsere Strategie sieht als einen der wichtigen Punkte auch die Vorwärtsintegration vor. Dabei wollen wir als erstes im Bereich Babynahrung einen grossen Schritt näher zum Endkonsumenten machen. Das kann via Akquisition oder über eigene Investitionen am Markt geschehen. Egal auf welchem Weg wir die Vorwärtsintegration vorantreiben, auch eine Investition in den Markt ist mit Kosten verbunden.
Wir gehen davon aus, dass dieser Investitionsschub Ende 2018 abgeschlossen sein wird.
“Wir wollen im Bereich Babynahrung einen grossen Schritt näher zum Endkonsumenten machen.”
Der Umsatz im zweiten von drei Hochdorf-Geschäftsbereichen, Baby Care, verlief nach stürmischen Jahren im 2015 flach. Was werden ausser dem etwas schwächeren Franken in diesem Jahr wieder die Treiber sein?
Im Bereich der Babynahrung operieren wir an der Kapazitätsgrenze. Bis die neue Sprühturmlinie steht, werden wir die Mengen und damit auch den Umsatz nicht gross erhöhen können – aber ein bisschen mehr geht noch. Als einen wichtigen Treiber im 2016 erachte ich unsere Produktoffensive. In Prenzlau planen wir Basispulver für Babynahrung und instantisierte Milchen herzustellen. Beide Produkte verfügen grundsätzlich über eine höhere Marge als das Commodity-Produkt Magermilchpulver. Im Bereich Cereals & Ingredients erwarte ich vom neuen Produktebereich Kid‘s Food einen ersten Beitrag. Ebenfalls einen ersten Beitrag erwarte ich von unserer Schokoladeproduktion in Südafrika. Die ersten Produkte wurden im Mai verkauft.
Wieso limitieren Sie im Geschäftsbereich Baby Care den China-Geschäftsanteil nur auf einen Viertel?
Bei China handelt es sich um einen speziellen Markt mit teilweise eigenen Gesetzen. Die regulatorischen Anforderungen sind hoch und die zukünftige Entwicklung der Regularien schwierig einzuschätzen; wir möchten hier kein Klumpenrisiko eingehen. Zudem zieht die „Swissness“ nicht nur im Chinesischen Markt: Wir sind mit unseren Produkten auch in anderen Ländern Asiens, des Mittleren Ostens und Afrikas erfolgreich. Wir bemühen uns um ein möglichst ausgewogenes Länderportfolio.
In den USA sehen Sie grosses Potenzial bei Bio-Babynahrung. Haben Sie dort keine Angst, dass da mal ein Produktionsfehler passiert? So was kann ja in den Vereinigten Staaten teuer werden…
Aktuell sind wir (noch) nicht in den USA aktiv. Als Markt für 08/15-Babynahrung ist die USA für uns nicht interessant. Das boomende Geschäft mit Bio-Nahrungsmittel könnte aber durchaus attraktiv sein. Fehlerhafte Produkte im Bereich Babynahrung dürfen nirgends verkauft werden. Der Imageschaden wäre enorm – da spielt es keine Rolle, ob das Produkt in den USA verkauft wurde oder irgendwo sonst auf dieser Welt.
Die Hochdorf- Babyprodukte haben im Vergleich zur Konkurrenz, nehmen wir berühmte Namen wie Alete oder Hipp, keine Markenpräsenz. Wie soll und wird das in Zukunft ändern?
Vor sechs Jahren hat Hochdorf ein verhältnismässig grosses Investment von 60 Millionen Franken in eine neue Anlage zur Produktion von Babynahrung getätigt. Die Anlage mit einer Kapazität von 18‘000 Tonnen konnte unmöglich mit eigenen Marken ausgelastet werden. Der Verkauf über Drittmarken machte entsprechend viel Sinn. Deshalb haben wir mit Partnern zusammengearbeitet, die in den MEA-Regionen oder in Asien einen Marktzugang hatten und bereit waren, in den Aufbau einer Marke zu investieren. Mit der Vorwärtsintegration wollen wir nun ebenfalls den Schritt näher zum Kunden machen. Dieses Ziel kann über eine Beteiligung an einem oder mehreren unserer Partner erreicht werden.
“Als B2B-Unternehmen steht man sicher immer etwas im Hintergrund – man ist schlicht und einfach bei den Endkonsumenten kaum bekannt.”
Andererseits produzieren Sie ja sehr viel für Fremdmarken. Ist es nicht ein notwendiges Übel des B2B-Geschäfts halt etwas im Hintergrund zu stehen?
Als B2B-Unternehmen steht man sicher immer etwas im Hintergrund – man ist schlicht und einfach bei den Endkonsumenten kaum bekannt. Das heisst aber nicht, dass dies schlecht ist, und es heisst noch weniger, dass Hochdorf mit seinen guten Produkten immer im Hintergrund stehen bleiben muss!
Seit neustem produziert Hochdorf in Afrika lokal Schokolade für den dortigen heimischen Markt. Grosskonzerne wie Barry Callebaut hatten auf diesem Markt früher wenig Erfolg. Was lässt Sie für Afrika so optimistisch werden?
Die Hochdorf South Africa Ltd ist (noch) eine kleine Boutique. Das lässt sich nicht mit Barry Callebaut vergleichen. Wir starten bewusst mit einem kleinen Engagement, aber einem in der Schokoladenproduktion erfahrenen Team. Grundsätzlich ist der angepeilte Schokoladenmarkt sehr attraktiv, und wir können uns gut vorstellen, unser Engagement rasch zu vergrössern. Die ersten Produkte wurden im Mai verkauft, und die Kundenfeedbacks sind sehr gut.
Wie weit sind Sie mit Ihrem Projekt Kid‘s Food?
Wir haben interessante Produkte entwickelt und sind nun daran, diese unseren Partnern vorzustellen. Auch hier ist das Interesse bis jetzt sehr gross. Sie müssen verstehen, dass die Partner ihre aufgebaute Marke durchaus in diesem Bereich erweitern wollen. Schliesslich hat man mit der Babynahrung bereits ein gewisses Vertrauen in eine Marke aufgebaut. Die Markengeschichte gilt es mit den gesunden Kid‘s Food Produkten beim Endkonsumenten weiterzuführen. Zusätzlich kann das aufgebaute Distributorennetz mit diesen Produkten noch intensiver genutzt werden.
Gesunde Ernährung ist eine hehre Aufgabe, und insofern ist es nur richtig, bei Babys und Kindern anzusetzen. Wo glauben Sie, wird unsere Gesellschaft im Jahre 2030 stehen. Wird der Trend zu immer dickeren Leuten kehren können?
Wir beobachten in vielen Ländern einen Trend hin zu gesunden Lebensmitteln; ich bin aber sicher, dass es immer übergewichtige Menschen geben wird. Für die anderen gibt es zum Beispiel die Nahrungsmittel der Hochdorf-Gruppe.
Zum Unternehmen:
Die HOCHDORF-Gruppe mit Hauptsitz in Hochdorf unterhält je zwei Produktionsstandorte in der Schweiz und in Deutschland sowie einen Standort in Litauen. Das Unternehmen beschäftigt rund 625 Mitarbeitende. HOCHDORF gehört zu den führenden Nahrungsmittel-Unternehmen der Schweiz. Aus natürlichen Rohstoffen wie Milch, Ölsaaten und Weizenkeimen gewonnen, leisten die Produkte seit 1895 einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden von Babys bis hin zu Senioren. Zu den Kunden zählen die Lebensmittelindustrie, der Gross- und Detailhandel. Die Produkte werden in rund 80 Ländern verkauft.
Zur Person:
Thomas Eisenring ist seit April 2013 CEO der HOCHDORF-Gruppe. Nach einer Lehre zum Mechaniker erlangte er die berufsbegleitende Matura auf dem zweiten Bildungsweg. Daraufhin studierte und promovierte er an der Universität St. Gallen. Nach seinem Abschluss 1999 als Dr. oec. HSG war er zunächst bei PricewaterhouseCoopers tätig und wechselte 2002 zum international tätigen Automobilzulieferer SEVEX AG. Als CEO & Head of Sales führte er das Unternehmen bis zum erfolgreichen Verkauf an die ElringKlinger Gruppe 2008. Im Anschluss übernahm er als Unternehmer zusammen mit sechs anderen Gesellschaftern die ZIFRU Trockenprodukte GmbH in Zittau, Deutschland, die vor allem auf Wachstum im Bereich Direct Food ausgerichtet wurde. Im Frühjahr 2013 trat er schliesslich in die Geschäftsleitung von HOCHDORF ein.
http://www.moneycab.com/mcc/2016/06/06/thomas-eisenring-ceo-…
Der Milchverarbeiter Hochdorf hat 2014 das Wachstumsziel von 10% übertroffen. Der Firma gelang es, im Bereich Babynahrung weiter zuzulegen und die höheren Milchpreise auf die Kunden zu überwälzen. Für die von einem geringen Ausgangsniveau deutlich verbesserte Profitabilität waren der Mehrverkauf höhermargiger Produkte und interne Effizienzmassnahmen verantwortlich. Dank Akquisitionen will Hochdorf 2015 um ein Drittel wachsen.