DAX und Dow Jones tun, was sie vermeiden sollten - Seite 2
Und so könnte aus dem aktuell bearishen auch sehr schnell wieder ein bullishes Chartbild werden, wenn zum Beispiel gestern Abend Microsoft und Alphabet mit ihren Geschäftszahlen die Anleger überzeugen können und diese dadurch die Kurse wieder stark nach oben treiben. Daher ist aktuell – wieder einmal – erhöhte Vorsicht geboten.
Erneuter Rücksetzer führt zum Limit-Kurs
Persönlich freue ich mich über die neuerlichen Kursrücksetzer. Denn wie ich vorgestern auch schrieb, hatte ich beim Börsenbrief „Target-Trend-CFD“ bereits neue Limit-Orders im Markt platziert, „für den Fall, dass es mit den Kursen noch einmal abwärts geht“. Beim Dow Jones wurde das Kurslimit bereits erreicht. Und im Falle einer erneuten Kurserholung würden wir das recht volatile Auf und Ab der Aktienmärkte erneut gewinnbringend nutzen.
Wobei es das schon getan hat. Denn zusätzlich zur passiven Limit-Order habe ich gestern um 15:55 Uhr bei 37.794 Punkten aktiv eine Long-Position ins Depot geholt – Kursziel: 37.900. Dieses wurde um 17:59 Uhr erreicht.
Wie ich vorgestern bereits schrieb: "Schnell rein, schnell raus, und dadurch das aktuell recht volatile Auf und Ab der Aktienmärkte gewinnbringend nutzen – .
US-Wirtschaft wächst weit weniger stark als erwartet
Stellt sich nur noch die Frage, was gestern eigentlich den Kursrutsch ausgelöst hat. Um 14:30 Uhr (MESZ) wurden US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Und demnach fiel das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt im vergangenen Quartal deutlich schwächer aus als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte „nur“ um (annualisiert) 1,6 % zu, statt erwarteter 2,5 %. Im Vorquartal hatte es noch für ein Plus von 3,4 % gereicht.
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Und so scheint es, als würden die historisch schnell gestiegenen Leitzinsen die Wirtschaft doch noch deutlich abbremsen. Eigentlich könnten sich die Anleger darüber freuen. Denn ein schwächeres Wachstum eröffnet der Notenbank die Möglichkeit von Zinssenkungen – theoretisch. Im aktuellen Fall ist es allerdings so, dass sich neuer Inflationsdruck andeutet, was eine Zinssenkung verhindert.
Abnehmendes Wachstum, zunehmender Inflationsdruck
Mit den BIP-Daten wurde auch ein wichtiger Preisindex für die privaten Konsumausgaben (PCE) veröffentlicht. Und dieser stieg auf Jahresbasis von +1,8 % auf +3,4 % an. Noch problematischer war der sogenannte PCE-Kerndeflator, der sogar bei +3,7 % landete, nach zuvor +2,0 %, womit er noch stärker zulegte als mit +3,4 % bereits erwartet.
Die Kombination aus schwächerem Wachstum und hoher Inflation ist die denkbar schlechteste für die Aktienmärkte. Denn in einer solchen Situation kann die Notenbank der Wirtschaft mit ihrer Geldpolitik nicht helfen, sondern muss quasi tatenlos zusehen, wie es mit der Konjunktur bergab geht, solange die Inflation zu hoch ist.
Die Bullen können also nun nur auf starke Bilanzen von Microsoft & Co. hoffen.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)