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     3361  0 Kommentare Und jedes Jahr grüßt das Murmeltier: Kommt der Mai-Effekt? - Seite 2

    Könnte sich die Mai-Regel in diesem Jahr zeigen?

    Seit Jahresbeginn ist z.B. der DAX deutlich von ca. 16.500 Punkten angestiegen und liegt trotz Konsolidierung immer noch bei 18.000. Und deutet die Gemengelage nicht auch auf Sommerflaute hin? In Amerika hält sich die Inflation hartnäckig wie Flusen am Pullover. Das spricht nicht dafür, dass aus Zinssenkungsfantasie schnell -realität wird. Haben wir es sogar mit einer Zinswende-Fata Morgana zu tun, die den Aktionären Erquickung verspricht, aber zu Durst führt?

    Ebenso ist der Ukraine-Krieg alles andere als vorbei. Und was ist mit dem Nahost-Konflikt, bei dem alle Großmächte ihre Finger im Spiel haben? Eskaliert er, ist die Welt endgültig nicht mehr friedlich, lassen explodierende Ölpreise die Inflation weiter steigen und die Welt in Richtung Rezession gleiten. Bereits jetzt flirtet die deutsche Wirtschaft leidenschaftlich mit dem Abschwung und trägt unter den großen Ökonomien die rot-grün-gelbe Laterne. Die fetten Wirtschaftsjahre scheinen vorbei und Schmalhans Küchenmeister zu sein. Aber wie passt das mit der DAX-Stärke zusammen? Spinnen die Börsen wie die Römer laut Obelix? Riecht es nicht förmlich nach kräftigen Gewinnmitnahmen, die dann ab Mai die gleichnamige Regel bestätigen?  

    Die Märkte sind nicht blind für Krisen, sondern fragen sich, wie sie sich weiterentwickeln  

    Die Börsen haben sich an die zähe Inflation gewöhnt. Aber immerhin hat die Preissteigerung ihre luftigen Höhen verlassen. Und im Vergleich zu früheren Zinserhöhungszyklen hat es zwar selten so einen rasanten Anstieg gegeben, doch ist der aktuelle Leitzinsgipfel der Fed einer der niedrigsten in der US-Finanzgeschichte. Schließlich trösten sich Anleger damit, dass die Zinswende nach unten zur Not zwar später kommt, aber doch kommt.

    Immerhin wird die EZB ab Juni die Leitzinswende einleiten, denn bei uns sinkt die Inflation stärker und ist die Wirtschaft schwächer als auf der anderen Atlantikseite. Insgesamt hat also die Aktien- von der Zinsseite wenig zu befürchten. 

    Die geopolitische Lage ist sicherlich nicht erfreulich. Doch abseits des ritualisierten und medienwirksamen Säbelrasselns stellt sich immer wieder die Frage, wer ein Interesse an großen Eskalationen hat. Abgesehen von einigen „Bekloppten“ laufen zum Glück nur wenig Selbstmörder umher. Die anderen wissen sehr genau, dass in einer globalisierten Welt jeder weggeworfene Bumerang immer wieder auf einen selbst zurückkommt. Und so konnten zuletzt besänftigende Kräfte an Einfluss im Nahen Osten gewinnen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Und jedes Jahr grüßt das Murmeltier: Kommt der Mai-Effekt? - Seite 2 Und jedes Jahr grüßt das Murmeltier: Kommt der Mai-Effekt? Ähnlich wie im US-Spielfilm „Groundhog Day“ steigt auch bei Anlegern die Spannung: Bestätigt sich 2024 die bekannte Börsenregel, wonach Anleger im Mai, vor den schwachen Sommermonaten, gut …

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