Tala47 schrieb 30.04.24, 20:56
Clinuvel: Wird doch noch alles gut?
Zitat von Labskaus:
Salve KC.
Du schreibst:
"Das Unternehmen selbst bezeichnet den Nachweis Hautkrebs vorzubeugen und
durch DNA Repair zurückzubilden als Holy Grail in Bezug auf die Ziele des Unternehmens,
für den Pharmamarkt aber auch für den photocosmetischen Markt. Letztere deshalb, weil
die Fortschritte für weitere Produktlaunches die Grundlage bilden."
Da werden bei mir böse Erinnerungen wach. Bei dem ehemaligen Depot-Schwergewicht Cytosorbents wurde ebenso vom "Heiligen Gral" geschrieben. Du hast rechtzeitig die Reißleine gezogen. Ich nicht. Sitze noch immer auf den im Kurs pulverisierten CTSO.
Alles wird gut?
Gruß LK
Ich will hier niemanden überzeugen, aber kann meine Sicht der Dinge darlegen.
1. Cytorobents konnte sich mit Cytosorb nicht in der Breite durchsetzen,
Clinuvel hat es mit einem wesentlich kleineren Markt - EPP geschafft.
2. Geschafft in der Hinsicht, das man finanziell solide aufgestellt ist und fast
200 Mill. austr. Dollar auf der Bank hat. Die Studien können ohne Verwässerung
finanziert werden werden, im Gegenteil ARP und Dividende on Top.
3. Da wo andere 100 Mill. Dollar für Studien ausgeben, macht es Clinuvel für ein
Bruchteil. Die eigenen Center werden genutzt in USA, was die Studienkosten
begrenzt.
4. Im Falle von XP hat man Orphan Drug Status erhalten. Das reduziert die Studien-
kosten nochmals deutlich, da Subventionen, kürzerer und einfacherer Zulassungsprozess.
5. Clinuvel geht viel konservativer vor bei Studiendesign als Cytosorbents. So hat man erst
jetzt die Phase III Vitiligo gestartet, weil man sicher ist, das die US-Krankenkassen die Kosten
übernehmen. Seit Zulassung durch Pfizer Medikament hat man hier eine Referenz.
6. Wenn man das Zwischenergebnis der Phase III Studie Vitiligo sieht, so kann ich feststellen:
Wenn Clinuvel die Cosmetic-Linien auf den Markt bringt, die Hautkrebs vorbeugen, aber auch
den hier sichtbaren Bräuningseffekt besitzen, so dürfte der Andrang/Nachfrage sehr vielversprechend sein,
um es vorsichtig auszudrücken.
7. Clinuvel hat 4 Schüsse frei in den nächsten 2-3 Jahren, nicht nur einen:
a) Vitiligo mit 500 Mill. US Dollar Markt mit Referenz Bräunungsmarkt als Cosmetic-Produktlinie
b) XP mit 100 Mill. US Dollar Markt als Referenz für Cosmetic-Produktlinien Hautkrebs und DNA-Repair
c) Cosmetic Produktlinie: Hier geht man nur von 50 Mill. Umsatz Markt aus, viel zu konservativ, so
meine Meinung.
d) ATCH Generikum will man aus eigener Prod. auf den Markt bringen. Markt 150 Mill. US-Dollar für
Clinuvel
8. All in all ein Markt von 1 Mrd. Dollar, ausgehend von < 100 Mill. aktuell.
9. Risiken gibt es bei Biotech immer. Ich kenne aber keine Bude, die so konservativ
agiert wie Clinuvel. Kann man mit der gezeigten Pipeline nur zwei Treffer landen, sehen
wir einen Vervielfacher.
10. Vervielfacher deshalb, weil in allen Indikationen fast kein Wettbewerb. Bei Vitiligo
von Pfizer gibt es deutlich Nebenwirkungen, das Imunsystem wird angegriffen. Bei Clinuvel
haben wir es mit Scenesse zu tun, dessen Verträglichkeit seit Jahren nachgewiesen wurde.
Anmerkung: Das ist meine Sicht der Dinge. Absolut konservativ geführter Laden. Das erfordert
Geduld, die man mitbringen muß. Geht man aber den Weg der Indikationen in die Zulassung,
so hat man Risiken und Chancen abgewogen und im Risikoteil alle Szenarien beleuchtet.
Das ist keine Garantie für den Erfolg, aber erhöht die Wahrscheinlichkeit.
Als Aktionär profitiert man von einer mittlerweile vorbildlichen Transparenz. Wenn man sich
ein Bild machen will, so stehen sehr viele Informationen zur Verfügung. Wenn man die Geduld
über 2-3 Jahre nicht aufbringt, so ist man hier nicht richtig aufgehoben.
Gruß
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