Berkshire kürzt Apple-Anteil
Buffett begeistert Anleger trotz massiver Cash-Reserven
Warren Buffett hat bei der Hauptversammlung seiner Investmentholding Berkshire Hathaway Einblicke in seine Strategie und seine Pläne gewährt. Mit Blick auf die KI ist die Investoren-Legende skeptisch.
- Buffett gewährt Einblicke in Strategie und Pläne bei Berkshire Hathaway.
- Operativer Gewinn steigt auf Rekordwert, Apple-Anteile reduziert.
- Buffett warnt vor KI als "Wachstumsgeschäft für Betrüger".
Auf der diesjährigen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha, die ohne den langjährigen Vizepräsidenten Charlie Munger stattfand, teilte CEO Warren Buffett mit etwa 18.000 Investoren wesentliche Einblicke in die Unternehmensstrategie und die Pläne für die enorme Barreserve von 182 Milliarden US-Dollar. Hier sind fünf Kernpunkte der Veranstaltung:
1. Übertragung von Verantwortlichkeiten und Ausblick auf die Nachfolge: In einem bewegenden Moment der Veranstaltung verwies Buffett versehentlich auf Greg Abel als "Charlie", was die enge Beziehung und den schmerzlichen Abschied von Munger unterstrich. Abel, der wahrscheinliche Nachfolger Buffetts, und Ajit Jain, der die Versicherungsgeschäfte leitet, übernehmen zunehmend Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens.
2. Operativer Gewinn steigt: Buffetts Firma verzeichnete im ersten Quartal einen Anstieg des operativen Gewinns nach Steuern um 39 Prozent auf einen Rekordwert von 11,2 Milliarden US-Dollar. Dies unterstreicht die anhaltende finanzielle Stärke von Berkshire.
3. Reduzierung der Apple-Anteile: Trotz einer Reduktion der Beteiligung an Apple um 13 Prozent auf 790 Millionen Aktien betonte Buffett, dass sich die grundsätzliche Einstellung des Unternehmens zum iPhone-Hersteller nicht geändert habe. "American Express und Coca-Cola sind wunderbare Unternehmen. Apple ist ein noch besseres Unternehmen. Wir werden Apple halten, wenn Greg [Abel] diesen Platz einnimmt. Apple wird unsere größte Investition bleiben, es sei denn, es passiert etwas Dramatisches", erklärte Buffett.
4. Verkauf der Beteiligung an Paramount Global: Eine weitere bedeutende Enthüllung war der vollständige Verkauf der Beteiligung an Paramount Global, bei dem Berkshire "ziemlich viel Geld" verloren habe, so Buffett. Paramount hat aufgrund verfehlter Gewinnerwartungen, eines CEO-Wechsels und Fusionsgesprächen zuletzt stark gelitten.
5. Schwierigkeiten bei der Kapitalallokation: Trotz der massiven Liquidität, die bis Ende des Quartals auf 200 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte, gestand Buffett, Schwierigkeiten zu haben, geeignete Investitionsmöglichkeiten zu finden. "Es ist nicht so, dass ich in einen Hungerstreik getreten bin, es ist nur so, dass die Dinge nicht attraktiv sind", erklärte er.
Zusätzlich zu den finanziellen Themen äußerte sich Buffett kritisch über die Künstliche Intelligenz und beschrieb sie als potenziell das "Wachstumsgeschäft aller Zeiten" für Betrüger. Die Menschheit werde es unter Umständen bereuen, diesen "Geist aus der Flasche gelassen" zu haben, wie das viele bei den Atomwaffen täten.
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Die Hauptversammlung zeigte einmal mehr, wie Buffett und sein Team strategische Entscheidungen treffen, die weit über das finanzielle Kalkül hinausgehen und ethische sowie gesellschaftliche Überlegungen miteinbeziehen. Trotz des enormen Cash-Polsters bleibt Berkshire vorsichtig, was die Zukunft der Investitionen angeht, besonders unter der unsicheren globalen wirtschaftlichen Großwetterlage.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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