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    KORREKTUR/Keine Ruhe bei Flatexdegiro  289  0 Kommentare Bernd Förtsch will in den Aufsichtsrat

    Für Sie zusammengefasst
    • Großaktionär Bernd Förtsch will in Aufsichtsrat von Flatexdegiro.
    • Er will Vorsitzenden abberufen und unabhängiges Mitglied wählen.
    • Kritik an fehlenden Innovationen und niedrigem Börsenwert.

    (Im siebten und achten Absatz wurden die Passagen mit den Aussagen des Großaktionärs Bernd Förtsch zur Bewertung der Konkurrenten korrigiert.)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Turbulenzen beim Online-Broker Flatexdegiro reißen nicht ab. Großaktionär Bernd Förtsch will sich auf der am 04. Juni stattfindenden Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wählen lassen, wie das Unternehmen am späten Freitagabend mitteilte. Dazu habe die von ihm kontrollierte GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation ein sogenanntes Ergänzungsverlangen zur Tagesordnung eingereicht. Er würde so Herbert Seuling ersetzen, der am Freitag sein Ausscheiden aus dem Gremium aus persönlichen Gründen bekannt gegeben hat.

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    Außerdem will Förtsch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Martin Korbmacher, abberufen lassen. Bei Erfolg soll Axel Hörger in das Gremium gewählt werden. Dieser wäre laut deren Angaben ein von GfBk unabhängiges Mitglied, hieß es in der Mitteilung weiter.

    Erst in der vergangenen Woche hatte Vorstandschef Frank Niehage seinen Rückzug zum 30. April verkündet. Zuvor hatte Förtsch öffentlich mit der Arbeit des Managers abgerechnet. Flatexdegiro begründete den Abgang mit "unterschiedlichen Auffassungen zur strategischen Entwicklung" sowie dem Wohl des Unternehmens. Die Suche nach einem Nachfolger laufe. Vorläufig sollen zwei Vorstandskollegen die Gesellschaft führen.

    Niehage stand seit Längerem in der Kritik. War der Handel von Kleinanlegern auf den Plattformen von Flatexdegiro während der Corona-Pandemie in ungekannte Höhen geklettert, brach das Geschäftsvolumen mit dem Anstieg von Inflation und Zinsen sowie dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein. Zudem stellte die Finanzaufsicht Bafin im Jahr 2022 in einer Sonderprüfung bei dem Broker eine Reihe von Mängeln fest - und erhöhte die Kapitalanforderungen der Gesellschaft.

    Im März hatte der Großaktionär Förtsch in einem Interview mit der Unternehmensführung abgerechnet. Der Verfall des Aktienkurses und der geringe Börsenwert von rund einer Milliarde Euro sei Folge einer "operativen, strategischen und auch aufsichtsratstechnischen Fehlentwicklung", sagte er der "Wirtschaftswoche".

    Förtsch bemängelte in dem Interview fehlende Innovationen bei Flatexdegiro, ein Verständnis für den Markt und "Produkte, die für Kunden super attraktiv sind". So seien die früher einfachen Gebührenstrukturen von Flatex inzwischen ähnlich undurchsichtig wie bei Wettbewerbern. Den Boom von Kryptowährungen wie dem Bitcoin habe das Unternehmen verschlafen.

    Der Wettbewerber Swissquote sei an der Börse mit umgerechnet vier Milliarden Euro circa viermal so viel wert wie Flatexdegiro, sagte Förtsch damals. Zudem werde der nicht an der Börse notierte Berliner Broker Trade Republic ebenfalls mit rund vier Milliarden Euro bewertet.

    Da der Aktienkurs von Flatexdegiro in den vergangenen Wochen unter anderem wegen guter Ergebnisse im ersten Quartal stark gestiegen ist, hat sich der Abstand inzwischen wieder verringert. Flatexdegiro ist an der Börse inzwischen wieder 1,4 Milliarden Euro wert. Das ist allerdings immer noch deutlich weniger als im Sommer 2021, als es mehr als drei Milliarden Euro waren.
    Förtsch ist nicht nur Großaktionär von Flatexdegiro, sondern hat den Vorläufer des Unternehmens vor 25 Jahren selbst gegründet. Direkt und indirekt hält er immer noch knapp 20 Prozent aller Aktien der Gesellschaft./he/ck/zb




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