Egbert Prior
Mercedes-Benz erhöht Prognose
Gut, die Eigenkapitalquote ist mit 34% gering. Das liegt aber daran, daß viele Kunden ihre Fahrzeuge finanzieren bzw. leasen. Damit ist der Autobauer eine Art Bank.
- Autokonzern hat sich von 18,40 auf 71,45 Euro erholt
- KGV nur 5, Dividende 7,3%
- Ebit im Q2 um 8% auf 5 Mrd. Euro gestiegen, Umsatz um 5% auf 38 Mrd. Euro
- Prognoseanhebung trotz negativer Effekte, CEO zuversichtlich für Rest des Jahres
Der Konzern mit dem Stern fuhr solide Zahlen im zweiten Quartal ein. So stieg das Ebit um 8% auf 5 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 5% auf rund 38 Milliarden Euro. Das Umsatzwachstum ist margenstark, denn der Vorstand baut in erster Linie den Absatz begehrenswerter Pkw und Premium-Vans aus.
Zum Beispiel spülen die SUV-Modelle einschließlich ihrer Elektrovarianten hohe Erträge in die Kasse. Das liegt wiederum an der disziplinierten Preisdurchsetzung. Das verbunden mit einer strikten Kostenkontrolle treibt das Ergebnis in die Höhe.
Bereits am 26. Juli hat CEO Ola Källenius den Ausblick für das Jahr erhöht. Demnach soll der freie cash flow des Industriegeschäfts leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen (bisher galt: auf dem Niveau des Vorjahres). Die Mercedes-Benz-Gruppe erwartet für 2023 ein Ebit auf dem Niveau des Vorjahres (davor: leicht unter dem Niveau des Vorjahres). Die bereinigte Umsatzrendite von Mercedes-Benz Vans beträgt nun voraussichtlich zwischen 13% und 15% (bisher: 11% bis 13%).
Die Prognoseanhebung ist um so erstaunlich, weil negative Effekte aus Währungen, höhere Materialkosten, Einmalzahlungen an Zulieferer und höhere Investitionen gegen den Konzern arbeiten. Källenius sprüht vor Zuversicht: „Wir erwarten, dass sich das Absatzmomentum der ersten sechs Monate auch im Rest des Jahres fortsetzen wird. Denn unser Angebot an begehrenswerten Produkten im Markt bleibt stark: Unsere Kundinnen und Kunden können in der zweiten Jahreshälfte mit der neuen E-Klasse, dem CLE Coupé und dem GLC Coupé weitere neue Top-Modelle wählen.“
Im September werden die Stuttgarter auf der IAA Mobility einen Ausblick darauf geben, wie sie das elektrische Einstiegssegment definiert. Das Unternehmen führte seine Transformation im zweiten Quartal mit zahlreichen Innovationen fort.
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So starteten sie in Nordamerika ein Betaprogramm für die Integration von ChatGPT. Kunden, deren Fahrzeuge mit dem Multimediasystem MBUX ausgestattet sind, können mit ChatGPT den Sprach-Assistenten erweitern, so daß er nicht nur konkrete natürliche Sprachbefehle entgegennimmt, sondern auch Konversationen führen kann. Erste Daten zeigen, daß Kunden dank der Ergänzung doppelt so häufig mit MBUX interagieren wie zuvor. Fazit: Mercedes-Benz notiert 13% unterhalb des Buchwerts, obwohl sich die Strategie, mit Fokus auf das obere Preissegment, auszahlt.
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