Quartalszahlen
Renk mit starkem Wachstum: Reicht das für die Rüstungsaktie?
Der Getriebehersteller Renk hat am Mittwochmorgen seinen Geschäftsbericht veröffentlicht. Der Jahresauftakt ist stark ausgefallen.
- Umsatz und Gewinn über Vorjahr
- Auftragseingang etwas schwächer
- Aktie nach Zahlen gefragt, Bewertung bleibt Belastungsfaktor
Dem Rüstungskonzern und Antriebsspezialisten Renk ist ein starker Start in das Jahr gelungen, wie die am Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen zeigen.
Umsatz und Gewinn über dem Vorjahresniveau
Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahreswert von 194 Millionen Euro um 22,7 Prozent auf 238 Millionen Euro. Der daraus erzielte operative Gewinn (EBIT) belief sich nach 19 Millionen Euro im Vergleichszeitraum nun auf 28 Millionen Euro und ist damit deutlich stärker gestiegen als die Erlöse.
Der überproportional starke Anstieg ist Margenverbesserungen zu verdanken: "Maßgeblich für die positive Geschäftsentwicklung der RENK Group AG im ersten Quartal war insbesondere die anhaltend hohe Nachfrage nach Produktlösungen für den militärischen Bereich sowie das Aftermarket-Geschäft" heißt es in der Pressemitteilung.
Auftragseingang etwas schwächer
Etwas abgeflacht ist gegenüber dem Vorjahr der Auftragseingang. Nach 458 Millionen Euro im ersten Quartal des vergangenen Jahres verzeichnete das Unternehmen nun Neuaufträge im Wert von 208 Millionen Euro, darunter eine Buchung der US-Armee mit einem Auftragswert von 100 Millionen Euro.
Insgesamt liegt der Gesamtauftragsbestand damit bei 4,7 Milliarden Euro. Das bot Renk offenbar ausreichend große Sicherheit, seine Jahresprognose zu bestätigen. Der Konzern sieht sich auf Kurs für einen Umsatz von 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von 160 bis 190 Millionen Euro bei einer Marge von 16 bis 18 Prozent.
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Aktie nach Zahlen gefragt
Die Zahlen werden im frühen Handel gut aufgenommen, die Aktie kann sich gegenüber dem Vortag um rund vier Prozent steigern. Das dürfte allerdings kaum genügen, um die Papiere aus ihrer aktuellen Trendlosigkeit zu befreien.
Nachdem die Aktie in den vergangenen Wochen immer wieder bei 30 Euro nach unten abgeprallt ist, dürfte es für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends eine Überwindung dieser Marke benötigen. Verkaufssignale hingegen werden erst für Kurse zwischen 25 und 26 Euro aktiv. Innerhalb dieser Spanne dürfte es für Anleger nur wenig zu holen geben.
Mit Blick auf die Bewertung der Aktie ist die aktuelle Seitwärtskonsolidierung nicht überraschend: Eine Marktkapitalisierung von fast drei Milliarden Euro ist schlicht zu hoch für ein Unternehmen, das einen Nettogewinn im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwarten lässt.
Fazit: Hohe Bewertung bleibt Belastungsfaktor
Der Getriebespezialist Renk hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern können und sowohl einen höheren Umsatz als auch einen höheren Gewinn ausgewiesen. Zudem gelangen Margenverbesserungen, was zur Bestätigung der Jahresprognose geführt hat.
Dafür wird die Aktie am Mittwoch mit Kursgewinnen belohnt und hebt sich dadurch positiv von Rheinmetall ab, das von seinen Geschäftszahlen am Dienstag nicht profitieren konnte. Mit Blick auf die Bewertung bietet die Aktie von Rheinmetall aber ein deutlich attraktiveres Paket als Renk.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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