Künstliche Intelligenz
Angriff auf Nvidia: Arm plant eigenen KI-Chip!
Chipentwickler und Lizenzgeber Arm arbeitet laut einem Zeitungsbericht an einem eigenen KI-Chip und will damit Technologieführer Nvidia angreifen.
- Arm plant eigenen KI-Chip gegen Nvidia
- Prototyp für nächstes Jahr geplant
- SoftBank unterstützt Entwicklung und plant Börsengang der KI-Sparte
Der Wettbewerbsdruck im finanziell lukrativen Geschäft mit Halbleitern für KI-Anwendungen wächst. Nach dem Marktstart von Konkurrenzprodukten von AMD und Intel greift laut eines am Wochenende veröffentlichten Berichtes der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei nun auch Chipdesigner Arm in den Wettbewerb ein.
Prototyp bereits für das kommende Jahr geplant
Mithilfe der Unterstützung des japanischen Telekommunikations- und Investmentkonzerns SoftBank, der nach dem IPO im vergangenen Herbst noch immer 90 Prozent aller Anteile hält, will Arm bereits im Frühjahr kommenden Jahres einen eigenen KI-Chip vorstellen.
Sobald der Chip in Serienproduktion gegangen ist, behält sich SoftBank vor, die KI-Sparte von Arm als separates Spin-off an die Börse zu bringen. Dafür will SoftBank aber die Kosten für Forschung und Entwicklung übernehmen, die mit "Hunderten von Milliarden Yen" beziffert werden, was umgerechnet zwischen 500 Millionen Euro und einer Milliarde Euro bedeuten dürfte.
Fertigungspartner soll Taiwan Semiconductor werden
Gespräche zur Auftragsfertigung sollen bereits stattfinden. Als Fertigungspartner für den KI-Chip hat SoftBank Taiwan Semiconductor im Auge. Das Unternehmen überzeugt aktuell mit dem fortschrittlichsten Fertigungsprozess und verfügt dank der Aufträge von AMD und Nvidia über entsprechend große Erfahrung bei der Herstellung besonders leistungsfähiger Recheneinheiten.
Um die Nachfrage für die Eigenentwicklung ins Rollen zu bringen, hat SoftBank zudem angekündigt, ab 2026 Datencenter mit dem von Arm entwickelten Chip ausrüsten zu wollen. Diese sind vor allem in Asien, Europa und dem Mittleren Osten vorgesehen, wo SoftBank zudem den Aufbau von Wind- und Solarparks zum Betrieb der Rechenzentren übernehmen will.
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Aktie gefragt, setzt Erholung fort
Die Nachricht vom Wochenende scheint am Montag den Geschmack der Anleger zu treffen, die die Aktie von Arm in der US-Vorbörse mit einem Aufschlag von vier Prozent belohnen. Damit ist die Aktie nach einer enttäuschenden Reaktion auf überraschend starke Quartalszahlen weiter auf Erholungskurs.
Seit dem Jahreswechsel hat das Papier um 45 Prozent zugelegt und dabei neben der allgemeinen Begeisterung für Halbleiter- und KI-Aktien auch von der Marktenge des Papieres profitiert. Mit Blick auf die Bewertung der Aktie sollten Anleger aber beide Augen schließen, denn die liegt bei sämtlichen Kennziffern um Hunderte, zum Teil sogar Tausende Prozent über dem Branchendurchschnitt.
Fazit: Druck auf Nvidia wächst
Der Druck auf KI-Markt- und Technologieführer Nvidia wächst weiter. Während AMD und Intel bereits über marktreife Produkte verfügt, arbeiten zahlreiche Unternehmen an eigenen Entwicklungen, darunter vor allem große Technologiefirmen wie Alphabet, Amazon, Apple und Microsoft.
Neben diesen schmeißt nun auch Arm seinen Hut in den Ring – dessen gleichnamige Architektur ist eine der aktuell am weitesten verbreiteten – und will, unterstützt durch Mehrheitseigner Softbank, bis Frühling kommenden Jahres einen eigenen KI-Chip vorstellen.
Der Markt belohnt diese Aussichten am Montag mit vorbörslichen Kursgewinnen. Anleger sollten mit Rücksicht auf die hohe Bewertung der Aktie von Arm aber vorsichtig bleiben.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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