Dividende erhöht
Commerzbank übertrifft Erwartungen: Trotz Gewinnrückgang optimistisch für 2024
Die Commerzbank hat trotz einem schwächeren Schlussquartal die Erwartungen am Markt übertroffen und blickt auch optimistisch in die Zukunft. Nun soll die Dividende kräftig angehoben werden.
- Commerzbank übertrifft Marktprognosen trotz Gewinnrückgang
- Dividende wird kräftig angehoben auf 35 Cent pro Aktie
- Bank plant Wachstum durch Stärkung gebührenerzeugender Teile
Die Commerzbank hat im vierten Quartal einen Gewinn-Rückgang verzeichnet, übertraf dabei jedoch die Analystenerwartungen, wie das vor knapp einem Jahr in den DAX zurückgekehrte Geldhaus am frühen Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das vierte Quartal schloss die Bank mit einem Nettogewinn von 395 Millionen Euro ab und übertraf damit die Analystenschätzungen, die einen Gewinn von 330 Millionen Euro vorhergesagt hatten.
Trotz des Rückgangs um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem ein Gewinn von 472 Millionen Euro erzielt wurde, blickt die Bank optimistisch in die Zukunft. Für das laufende Jahr prognostiziert die Commerzbank einen Anstieg des Gewinns, getragen von steigenden Provisionseinnahmen
So sollen die nachteiligen Auswirkungen der fallenden Zinssätze abgefedert werden. Geplant ist, das Nettoprovisionseinkommen um vier Prozent zu steigern, während das Nettozinseinkommen voraussichtlich um etwa sechs Prozent sinken wird. Bis 2027 soll das Nettoergebnis auf rund 3,4 Milliarden Euro steigen.
Der Aktienkurs schnellte im Mittagshandel um vier Prozent hoch auf 10,90 Euro und setzte sich damit an die Spitze im DAX. Damit hat sie allerdings seit Jahresbeginn immer noch 0,3 Prozent eingebüßt.
Im gesamten Jahr kletterte der Überschuss von gut 1,4 Milliarden Euro auf etwas mehr als 2,2 Milliarden Euro. Damit habe die Bank ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren erwirtschaftet. Experten hatten mit einem Gewinn in dieser Größenordnung gerechnet. Der Zinsüberschuss legte um knapp 30 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zu, wobei sich das Wachstum im vierten Quartal abschwächte.
Dividende erhöht
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Konzernchef Manfred Knof hatte nach seinem Antritt bei der Commerzbank Anfang 2021 den Sparkurs verschärft. Die Bank baute Tausende Stellen ab und verkleinerte ihr Filialnetz in Deutschland deutlich. Unter der Führung von Knof hat die Commerzbank in den letzten zwei Jahren von den höheren Zinssätzen profitiert, die einen großen Teil des europäischen Bankensektors gestärkt haben.
Dies ermöglichte es Knof, steigende Gewinne und größere Ausschüttungen an die Investoren zu melden. Mit einer angekündigten Dividende von rund 35 Cent pro Aktie für das vergangene Jahr beläuft sich die Ausschüttung auf eine Milliarde Euro. Für das Vorjahr hatte die Commerzank 0,20 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Wachstumskurs
Nun konzentriert sich die Bank darauf, die gebührenerzeugenden Teile der Bank zu stärken, da der Zinseffekt seinen Höhepunkt erreicht hat. Ein Beispiel dafür ist der kürzlich vereinbarte Kauf des deutschen Vermögensverwalters Aquila Capital.
Die Commerzbank erwartet, dass das Einkommen aus Gebühren und Provisionen in den nächsten drei Jahren um fast 20 Prozent wachsen wird, verglichen mit einem Wachstum von weniger als vier Prozent beim Nettozinseinkommen. Weitere gezielte Übernahmen im Bereich des Asset Managements sind Teil dieses Plans. Mit diesen strategischen Maßnahmen stellt die Commerzbank die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und passt sich an die sich wandelnden Marktbedingungen an, um sowohl kurz- als auch langfristig profitables Wachstum zu sichern.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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