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    Langfristiger Vermögensaufbau  80081  0 Kommentare Drei ETFs für die Ewigkeit

    Unser Gastautor Bryan Perry erklärt, warum sich langfristig keine Anlageklasse so rentiert wie Aktien, warum Anleger in Krisenzeiten Panikattacken aussitzen sollten, und wie man von "Aktien für die Ewigkeit" profitiert.

    Für Sie zusammengefasst
    • Aktien rentieren langfristig am besten
    • Panikverkäufe in Krisenzeiten sind kontraproduktiv
    • Aktien bieten Schutz gegen Inflation und hohe Renditen

    Zahlreiche geopolitische Risiken – von Nahost über Ukraine bis Taiwan – und viele global bedeutende Wahlen, allen voran die US-Wahl im November, könnten 2024 für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgen. Viele Anleger agieren bei Kurseinbrüchen geradezu panisch. Sie können die Auswirkungen von militärischen Konflikten, einer Pandemie oder die Einflüsse von Inflation und Zinsanhebungen durch die Notenbanken nicht einschätzen. So sehen verunsicherte Anleger oft nur die tiefroten Zahlen in ihren Depots – und verkaufen am Ende panisch alle Werte, häufig mit hohen Verlusten.

    Ewigkeits-Aktionäre können Baissephasen gelassen aussitzen

    Finanzwissenschaftler, wie der US-Professor Jeremy Siegel, warnen vor solchen Kurzschlussreaktionen: "Baissephasen, vor denen Aktienbesitzer so viel Angst haben, verblassen im Kontext des Aufwärtstrends der Aktienrenditen." Nichts ist so unverwüstlich wie die Renditen von Aktien: Die Aktienmarkt-Historie belegt, dass selbst Kriege, Katastrophen, Zusammenbrüche und weder Inflation noch Deflation dem deutlichen Vorsprung von Aktieninvestments etwas anhaben können.

    Ende des vergangenen Jahres erklärte der renommierte US-amerikanische Finanzwissenschaftler Jeremy Siegel, warum seiner Ansicht nach Aktien weiter steigen werden, warum er trotz hoher Zinsen keine Anleihen möchte, und was KI mit steigenden Aktien zu tun hat. Gegenüber dem amerikanischen Sender CNBC sagte er: "Ich denke, das Versprechen der KI ist real. Dieses Jahr wird unser Wachstum von der Produktivität angetrieben … produktivitätsgetriebenes Wachstum senkt die Inflation, es ist gut für die Erträge, und es treibt die Renditen in die Höhe. Höheres reales Wachstum, mehr Kreditaufnahme, mehr investiertes Kapital." Daher zieht der Finanzexperte es vor, sich mit Aktien an Unternehmen zu beteiligen, statt in Anleihen zu investieren.

    Trotz hoher Zinsen: "Aktien über Anleihen"

    Obwohl Siegel sagt, dass er sehr wohl sehe, dass die USA einen Berg an Staatsschulden angehäuft haben, und dieses Schulden-Problem die Zinsen für Anleihen in die Höhe treiben könne, bleibe er bei seinem Mantra: „Aktien vor Anleihen“. Denn Aktien boten schon immer einen guten Schutz gegen Inflation. Zum einen haben Aktien als Sachwerte grundsätzlich antiinflationäre Eigenschaften und zum anderen verfügen sie als Unternehmensbeteiligungen über einen weiteren eingebauten Inflationsschutz: Wird alles teurer, können solide Unternehmen auch die Preissteigerungen für ihre Produkte und Dienstleistungen an ihre Kunden weitergeben.

    Siegel räumt ein, dass die andauernden geopolitischen Risiken die Investoren verunsichern und das auch immer wieder zu fallenden Kursen an der Börse führen könne, doch sieht der Finanzguru mit Blick in den Rückspiegel der Geschichte, in geopolitischen Krisen in der Regel eher Kaufgelegenheiten als Verkaufsgelegenheiten. Und der Finanzprofi unterstreicht: "In einem Zeitraum von 20 Jahren haben Sie nie Geld mit Aktien verloren, aber Sie haben mit Anleihen die Hälfte Ihres Portfolios vernichtet, nach Inflation."

    In seinem 2014 erstmals erschienenen Standardwerk "Aktien für die Ewigkeit" – im Original: "Stocks for the long Run" – zeigt Siegel, dass Aktien stabiler sind als Gold und sicherere Renditen abwerfen als Staatsanleihen – von Sparbuch und Bankkonto gar nicht zu reden. Der Finanzprofessor der University of Pennsylvania nimmt in seiner "Aktienbibel" die langfristigen Renditen verschiedener Anlageklassen seit 1802 bis 2012 unter die Lupe. Siegel analysiert die Wertentwicklung (Performance) eines diversifizierten Portfolios US-amerikanischer Aktien, bei dem die im Laufe der Zeit ausgeschütteten Dividenden reinvestiert wurden und vergleicht sie mit der Performance von Gold und US-Staatsanleihen im selben Zeitraum.

    Langfristig rentiert sich nichts so gut wie Aktien

    Während in über zwei Jahrhunderten aus einem in Gold investierten US-Dollar lediglich 5,42 US-Dollar wurden, schoss ein in das Aktienportfolio investierter US-Dollar dagegen auf 705.000 US-Dollar. Das bedeutet aufs Jahr gerechnet (annualisiert) wurden mit dem Aktienportfolio Realrenditen, das heißt inflationsbereinigte Wertzuwächse von US-amerikanischen Standardaktien, zwischen 6,6% erzielt. Staatsanleihen schnitten im Vergleich dazu bescheiden ab: Aus einem in kurzfristige US-Treasuries angelegten US-Dollar wurden nach über 200 Jahren 280 US-Dollar und aus einem in langfristige US-Treasuries investierten US-Dollar wurden immerhin knapp 1.780 US-Dollar. US-amerikanische Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten rentierten über diesen Zeitraum mit nur 2,7%, solche mit langen Laufzeiten mit 3,6% pro Jahr. Gold erwirtschaftete sogar nur 0,7% pro Jahr. Die Renditen von Aktien lagen also deutlich höher als die sämtlicher anderer Anlageklassen.

    Die sogenannte Aktienprämie, der Renditevorsprung von Aktien gegenüber Anleihen, betrug für den gesamten Zeitraum von 1802 bis 2012 gegenüber langfristigen Staatsanleihen 3% und gegenüber kurzfristigen 3,9%. Das gilt übrigens nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt. Die durchschnittliche Aktienprämie in 18 verschiedenen Ländern, aus denen Daten vorliegen, betrug 3,7% gegenüber langfristigen und sogar 4,5% gegenüber kurzfristigen Staatsanleihen.

    Mit ETFs in Aktien für die Ewigkeit investieren

    "Einmal kaufen, liegen lassen und nie mehr verkaufen" war auch die Maxime von Börsenguru André Kostolany. Und mit nur einem ETF, den Sie "für immer halten", können auch Sie als Privatanleger Vermögen aufbauen und z.B. die eigene Altersvorsorge einfach und unkompliziert angehen. Durch die Anlage in börsengehandelte Indexfonds (ETF) partizipieren Anleger günstig und jederzeit von der Entwicklung der Weltwirtschaft.

    Viele Anleger setzen dabei auf den MSCI World – dieser repräsentiert allerdings im Wesentlichen die größten Unternehmen der USA und ist stark technologielastig – daher ist er nicht unbedingt die erste Wahl bei einer Ein-Fonds-Lösung. Es gibt auch Produkte, welche zusätzlich zu den Industrieländern auch Schwellenländer abdecken und damit wirklich in die gesamte Welt investieren.

    Drei günstige ETFs, mit denen Sie in branchenübergreifende, globale Aktien investieren:

    Alle drei ETFs sind thesaurierende Fonds, d.h. die Dividendenerträge werden in den Fonds reinvestiert, so profitieren Anleger von der nicht zu unterschätzenden Kraft des Zinseszinses.

    Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating (ISIN: IE00BK5BQT80) 

    Dieser ETF auf den FTSE All-World Index enthält 3.640 Aktienpositionen aus 25 Industrie- und 24 Schwellenländern und bietet eine globale Abdeckung mit regelmäßigem Rebalancing. Der ETF erwirbt alle Indexbestandteile des FTSE All-World (physische Replikation).

    Wertentwicklung 1 Jahr: 14,26%

    Wertentwicklung 3 Jahre: 28,28%

    Seit Auflage: 50,20%

    Gesamtkostenquote: 0,22% p.a.

    Fondsvolumen: 8.354 Mio. Euro 

    Auflage: 23. Juli 2019, Irland 

    Invesco FTSE All-World UCITS ETF Acc (ISIN: IE000716YHJ7)

    Noch etwas günstiger können Anleger einen ETF auf denselben Index bei Invesco haben. Allerdings ist dieser Fonds noch recht neu am Markt und enthält aufgrund der angewendeten Sampling-Methode – Erwerb einer Auswahl der Indexbestandteile – trotz desselben abgedeckten Index nur 799 Positionen.

    Wertentwicklung 1 Jahr: -

    Wertentwicklung 3 Jahre: -

    Wertentwicklung seit Auflage: 9,30%

    Gesamtkostenquote: 0,15% p.a.

    Fondsvolumen: 60 Mio. Euro 

    Auflage: 26. Juni 2013, Irland 

    SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (ISIN: IE00B3YLTY66)

    Alternativ zum FTSE All-World können Anleger über diesen ETF in den  MSCI All Country World Investable Market (ACWI IMI) Index investieren. Dieser deckt ebenfalls Aktien aus Schwellen- und Industrieländern ab. Der ETF bietet Zugang zu Aktien aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern weltweit. Der Index streut über Wertpapiere der weltgrößten Unternehmen, aber auch in globale Nebenwerte (Large Caps, Mid Caps und Small Caps). Der ETF bildet die Wertentwicklung des Index durch ein Sampling-Verfahren (Erwerb einer Auswahl der Indexbestandteile) nach. Der Fonds enthält 2.870 Aktienpositionen.

    Wertentwicklung 1 Jahr: 13,16%

    Wertentwicklung 3 Jahre: 27,29%

    Wertentwicklung 5 Jahre: 72,93%

    Wertentwicklung seit Auflage: 251,46%

    Gesamtkostenquote: 0,17% p.a.

    Fondsvolumen: 900 Mio. Euro 

    Auflage: 13. Mai 2011, Irland 


    Der Analyst erwartet ein Kursziel von 2444,21$, was eine Steigerung von +5,00% zum aktuellen Kurs entspricht. Mit diesen Produkten können Sie die Kurserwartungen des Analysten übertreffen.
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    Verfasst vonJulian Schick

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