Vor allem in Europa
Schwache Berichtssaison wird Zeit des "Leidens" einläuten, sagen Experten
Nach einem robusten ersten Quartal und einem durchwachsenen zweiten dürften die aktuellen Quartalszahlen enttäuschen und kräftige Verluste nach sich ziehen, erwarten Experten von Barclays und der UBS.
- Quartalszahlen werden enttäuschen und Verluste verursachen.
- Wirtschaftsindikatoren deuten auf durchwachsene Ergebnisse hin.
- Schwache Zahlen könnten zu Talfahrt führen, Aktienmarkt braucht Unterstützung.
Die Wirtschaftsindikatoren für das dritte Quartal sind eher gemischt und deuten auf durchwachsene Ergebnisse in der laufenden Berichtssaison hin, sagen die Analysten der britischen Großbank Barclays.
"Die Zahlen (insbesondere für Europa) wurden gesenkt, sodass die Messlatte nicht sehr hoch liegt. Aber die Erwartungen unserer Sektoranalysten sind dieses Mal durchwachsen", erklärten die europäischen Aktienstrategen von Barclays unter der Leitung von Emmanuel Cau in einer Mitteilung an die Kunden.
Es sei viel eher damit zu rechnen, dass schwache Zahlen zu einer Talfahrt führen, als dass positive Überraschungen die Kurse ankurbeln würden, führten sie aus. Wenn die Quartalszahlen also "enttäuschen, ist es schwer zu erkennen, was den Aktienmarkt noch stützen wird".
Die UBS hat das ganze Jahr über eine stetige Abschwächung der Daten in Europa beobachtet, bestätigt Gerry Fowler, Leiter der europäischen Aktienstrategie bei UBS, im Interview mit CNBC. Fowler rechnet zwar nicht mit einem sofortigen drastischen Gewinnrückgang, aber er geht davon aus, dass es ins 2024 hinein eine längere Zeit des "Leidens" geben wird.
"Die Margen sind nach Covid immer noch sehr hoch, und unser Modell geht davon aus, dass die Margen fast vollständig auf den Durchschnitt der letzten zehn Jahre zurückgehen werden", sagte er. "Wenn wir also von wenig Umsatzwachstum, aber einem starken Rückgang der Margen ausgehen, kommt man auf eine Zahl von minus 17 Prozent für die Gewinne im nächsten Jahr, während der Markt derzeit plus sieben Prozent erwartet."
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Die UBS-Analysten haben Aktien identifiziert, die bei der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse in den kommenden Wochen sowohl positiv als auch negativ überraschen könnten.
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Als positive Beispiele nennt Fowler das europäische Kreditinstitut Santander, den Industrieriesen Atlas Copco und die paneuropäische Fluggesellschaft Ryanair. Für Überraschungen nach unten kommen seiner Ansicht nach Siemens Energy in Frage.
Autoren: Ingo Kolf für wallstreetONLINE Zentralredaktion
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