Bärenwarnung von Grantham
Aufgepasst: US-Markt vor 50-prozentigem Crash?
Jeremy Grantham, Mitbegründer der Investmentfirma GMO, warnt im Gespräch mit dem Bloomberg Podcast "Merryn Talks Money" vor einem Crash der US-Märkte. Welche Märkte der Börsenprofi jetzt noch für attraktiv hält.
- Jeremy Grantham warnt vor Crash der US-Märkte
- US-Aktienmärkte könnten um 50 Prozent einbrechen
- Immobilien in großer Krise, Qualität oft falsch gepreist
Bereits 2021 hatte Grantham vor einer der größten Blasen aller Zeiten gewarnt. Tatsächlich kam es 2022 zu heftigen Rücksetzern, der S&P 500 verlor fast 20 Prozent. Die Blase begann zu platzen, so erklärt es Grantham. Generell bräuchten Blasen mehrere Jahren um sich zu bilden und auch mehrere Jahre, um zu platzen.
In diesem Jahr legte der Abwärtstrend zwar - auch dank der "KI-Mini-Rallye" - eine Pause ein, so Grantham. Doch mittlerweile dürfte die nächste Phase des Abwärtstrends im Gange sein, so der Investor im Gespräch mit Bloomberg-Journalistin Merryn Somerset Webb. Auf den aktuellen Niveaus sei es mathematisch durchaus denkbar, dass die US-Aktienmärkte um 50 Prozent einbrechen.
Zwar sei KI zweifelsohne eines der wichtigsten Zukunftsthemen und werde einen "riesigen Effekt" haben. Das Platzen der aktuellen Blase an den Kapitalmärkten werde der aktuelle Hype jedoch nicht verhindern können.
Auch Immobilien sieht Grantham in einer großen Krise stecken. "Investieren Sie nicht in Immobilien, investieren Sie nicht in den USA. Und wenn Sie in den USA investieren müssen, wie einige Institutionelle, dann werfen Sie einen genauen Blick auf die Qualität. Qualität ist das am häufigsten falsch gepreiste Asset der letzten 100 Jahre."
Grantham ist dafür bekannt, dass er große Blasen an den Aktienmärkten vorausgesagt hat, unter anderem in den Jahren 2000 und 2007.
Genauso verlässlich wie das Kommen und Gehen von großen Blasen sei im Übrigen der Zusammenhang der Börsenphase mit den Amtszeiten der US-Präsidenten. Wie Grantham erklärt, gebe es zwischen dem Herbst des zweiten und dem Frühjahr des dritten Amtsjahres eines US-Präsidenten nie einen heftigen Markteinbruch. Denn die Regierung tue mit Stimulus-Paketen ihr bestes, um den Arbeitsmarkt pünktlich zur Präsidentschaftswahl am Laufen zu halten.
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Obwohl Grantham für die USA pessimistisch ist, sieht er gute Chancen auf den Aktienmärkten im Rest der Welt. Großbritannien und Japan sind für den Investor einige der günstigsten Märkte aktuell.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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